Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Eingehend wurde diskutiert, ob dieser Literaturverfilmung nicht eine "Langatmigkeit" innewohne, die mit den herkömmlichen Seherfahrungen des Kinobesuchers und des Fernsehzuschauers in Konflikt geraten könne: Die Konzentration auf wenige Personen, denen mit Hilfe eindrücklich inszenierter Rückblenden ein gemeinsamer Erzähhorizont vermittelt wird, fand andererseits ebenso Anerkennung wie die professionelle, atmosphärisch dichte Bildgestaltung. Auch wurde mit Lob bedacht, mit welcher Sorgfalt in diesem Film das Zeitkolorit der Zwanziger Jahre nachvollziehbar gemacht wird. Unter diesem Aspekt mag auch das in vielen Einstellungen recht zähflüssig anmutende Erzähtempo eine eigene Geltung gewinnen. Dies gilt nicht zuletzt für den dialogischen Weg, den der alternde Dichter und dessen junger Gesprächspartner in der Beliner Emigrantenatmosphäre gemeinsam zurücklegen.