Marie
FBW-Pressetext
Marie ist das jüngste von drei Geschwistern. Trotz eines schweren Herzfehlers ist Marie ein fröhliches Kind, das mit den anderen spielen kann, vor den frechen Gänsen auf dem Hof wegläuft und sich über ihr Geschenk zum dritten Geburtstag freut. Der 10minütige Animationsfilm von Jutta Schünemann ist eine gezeichnete Erinnerung an eine wahre Begebenheit: Ein kleines Mädchen, das aufgrund der angeborenen Herzschwäche nur den dritten Geburtstag erleben durfte. Die Zeichnungen von Schünemann sind stilsicher, ähneln Kinderzeichnungen. Der sorgsame Umgang mit Farbe setzt klare Bedeutungen auf die Farbe Rot, die sich auf der Schürze des kleinen Mädchens und dem großen Schirm wiederfindet. Am Ende des Films sehen wir ein Herz auf dem Boden und ein Fotoalbum mit dem Namen „Marie“. Marie hinterlässt Spuren, es bleiben die Erinnerungen. Und dieser wunderschöne kleine Film, der tröstlich zu Herzen geht.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Jutta Schünemann |
Drehbuch: | Jutta Schünemann |
Kamera: | Jutta Schünemann |
Schnitt: | Jutta Schünemann |
Musik: | Till Mertens |
Länge: | 10 Minuten |
Produktion: | Jutta Schünemann |
FSK: | 0 |
Jury-Begründung
Marie, das jüngste von drei Geschwistern in einer Dorf-Familie, leidet unter einer seltenen Krankheit, einem Loch im Herzen. Das Schicksal will es, dass es nur drei Jahre erleben durfte. Durch ein Fotoalbum erinnert sich die große Schwester an die kleine Marie. Dieser Erzählrahmen ist eine emotional sehr schöne Lösung für die liebevolle Erzählung um ihr so kurzes Leben.Mit dem Mittel der Strichzeichnung, entsprechend der Grafik von Kinderzeichnungen, erleben wir diese Erinnerungen, schlüssig und stimmig auch in seiner Dramaturgie. So wird der Herzfehler der kleinen Marie dramaturgisch konsequent mit roter Farbe am Herzen dargestellt, unterstützt noch vom akustischen Herzklopfen. Rot ist dann auch das Geburtstagsgeschenk, ein Kinderschirm. Und dieser wird dann zum Objekt des Spiels mit Gänsen, was letztlich aus Erschöpfung zu ihrem Tod führt. In der Einfachheit der Zeichnungen sind wunderschöne Details zu erkennen, so zum Beispiel die Darstellung ihres Todes: Vor der Haustür bleibt ihr roter Schirm, während das Herzklopfen von drinnen aufhört. Zu loben ist auch die Entscheidung, bei der Animation der Zeichnungen, den Bewegungsablauf nicht „wegzuradieren“. Diese Übergänge machen den besonderen Reiz dieser Zeichenarbeit aus.
Sicher setzt der Film Emotionen frei, gleitet aber nie ins Kitschige ab. Die liebevolle Beschützerhaltung der Geschwister für ihre kleine Schwester hat für den Zuschauer dann auch etwas Tröstliches.