Filmplakat: Manipulation

Kurzbeschreibung

Der Versuch einer filmischen Dekonstruktion von Propaganda. Der Versuch, den Bildern die beabsichtigte Wirkung zu entziehen. Der Versuch, das Paradoxon zu verstehen, wie der "Islamische Staat" westliche Filmsprache nutzt, um gleichzeitig junge Kämpfer im Westen zu gewinnen und einen medialen Krieg gegen die westlich-kapitalistische Lebensweise zu führen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Experimentalfilm; Kurzfilm
Regie:Daniel Lang
Drehbuch:Daniel Lang
Schnitt:Daniel Lang; Christian Heiß
Länge:10 Minuten
Produktion: Daniel Lang

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In drei Durchläufen wird hier ein Propagandavideo des sogenannten „Islamischen Staats“ dekonstruiert. Das Machwerk wird zwar in Länge und Montage genauso präsentiert wie es veröffentlicht wurde und dennoch wird es nicht einmal andeutungsweise gezeigt, denn meist verdecken große Schrifttafeln den größten Teil des Bildes und auch auf der Tonspur werden alle propagandistischen Worte mit lauten Pfeiftönen unkenntlich gemacht. So wird hier etwas dekonstruiert, dessen Konstruktion nie ganz deutlich werden kann, denn Daniel Lang versucht, jede propagandistische Wirkung zu vermeiden. Dieses Abbildungsverbot, das sich der Künstler selber auferlegt hat, ist auf der einen Seite verständlich, weil in dem Video unerträgliche Bilder von Gewalttaten gezeigt werden. Aber in den Augen der Jury mindert diese Selbstzensur auch die Wirkung des Videos, weil man sich eben nur ungefähr ein Bild von der Vorlage machen kann. Spannend ist andererseits, dass hier mit den Mitteln eines hochpolierten Werbefilms gearbeitet wird, also eine westlich-kapitalistische Medienform usurpiert wird. Der Titel ist doppeldeutig, denn natürlich sind sowohl das Musikvideo wie auch der Experimentalfilm manipulativ.