Mammal
FBW-Pressetext
Zwingende und eindrucksvolle Bilder beschreiben eine symbiotische Beziehung zwischen Mutter und Sohn. Der perfekt komponierte Film schafft eine raffinierte Verknüpfung von naturalistischen und surrealen Elementen. Erinnerungen an Salvador Dalís psychoanalytische Filmentwürfe für Alfred Hitchcock blitzen auf.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Astrid Rieger |
Drehbuch: | Astrid Rieger |
Länge: | 7 Minuten |
Produktion: | Astrid Rieger |
Jury-Begründung
Die symbiotische Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem erwachsenen Sohn wird in zwingenden Bildern beschrieben. Das Butterbrot wird in kleinste Würfel zerschnitten, um das Essen zu erleichtern. Der Teig, den die Mutter zubereitet, dient dem Sohn zu heftig-sensitiven Erfahrungen. Das Bad wird zum Albtraum für den Sohn, der anschließend unter den Teppich flüchtet, um in seine Phantasien abzutauchen. Doch auch dort begegnet er wieder einem Muttertier, das ihn wegschleppen und beschützen will. Er rettet sich in die Flucht und betrachtet schließlich die Mutter als Riese durchs Fenster, sie ist zwergenhaft geschrumpft.Beispiele für eine Beziehung, die möglicherweise durch Krankheit deformiert wurde, zeigt der Film in eindrucksvollen Bildern. Die Darsteller sind gut gewählt und gestalten ihre Rollen überzeugend. Die verkehrte Welt wird durch phantastische Übergänge ins Mythische gewendet. Wenn die „Nebenmutter“ samt Gemüse in der Suppe landet, ist das ein Grund zum Schmunzeln, aber auch zum Gruseln.
Der sorgfältig inszenierte Film ist perfekt komponiert und schafft in seiner phantastischen Wendung eine weitere Ebene, die ihm Tiefe gibt.