Mamis kleiner Helfer
FBW-Pressetext
Für die Schönheit sind viele Frauen bereit, gewisse Grenzen zu überschreiten. Und auch Catherine will als Frau eines Botschafters stets gut aussehen und vor allem dünn sein. Dabei helfen soll ihr ein „Zaubermittel“, welches sie eines Nachts besorgt, nichts ahnend, dass ihre kleine Tochter ihr überallhin folgt. Überzeugende Darsteller, reduzierte Dialoge und eine durchdachte Bildkomposition voller ausgeklügelter Details. So hat Regisseur Michael Lavelle einen 11minütigen Fantasy-Thriller erschaffen, voller dunkler Magie und einer Schlusspointe, die den Atem stocken lässt.Filminfos
Gattung: | Thriller; Kurzfilm |
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Regie: | Michael Lavelle |
Darsteller: | Beate Maes; Gina Louisa Naumann; John Koegh; Eva Maria Kurz; Claudia Bechstein; Sofia Exss |
Drehbuch: | Michael Lavelle |
Kamera: | Kate Mc Cullough |
Schnitt: | Julia Dupuis |
Musik: | Robin Schlochtermeier |
Länge: | 10 Minuten |
Produktion: | Macchiato Pictures Filmproduktion Ismail Sahin |
Förderer: | MBB |
Jury-Begründung
Der Schlankheitswahn und die falschen Schönheitsideale, die uns die Medien vorgaukeln – in seinem Film MAMIS KLEINER HELFER bringt der Regisseur Michael Lavelle den alltäglichen Kampf gegen die vermeintlich überflüssigen Pfunde treffend und bildgewaltig auf den Punkt. Aus der Sicht der etwas pummeligen Tochter Ailish schildert der Film in einer leicht zugespitzt scheinenden Form und dicht inszenierten Szenen, wie weit Menschen zu gehen bereit sind, wenn es um die Erhaltung oder Wiederherstellung des „perfekten“ Körpers geht. Die Würmer, die sich die Frauen und mit ihnen auch Ailishs Mutter einpflanzen lassen, um Gewicht zu verlieren, werden dabei zur sinnfälligen Metapher für das Parasitäre einer Industrie, die mit ihren Wunschbildern nicht nur unsere Körper, sondern vor allem unseren Geist in Besitz nimmt, wie sie dort falsche Versprechungen installiert und sich von unseren Sehnsüchten nach ewiger Schönheit und Jugend nährt. Der wahre Horror, so beschreibt es der Film, sind dabei nicht die Parasiten an sich, sondern vor allem unsere Bereitschaft, bedenkenlos alle Hemmungen fallen zu lassen.Besonders lobend erwähnte die Jury, die dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“ verlieh, die sehenswerte Kameraarbeit, die kluge Dramaturgie und den punktgenauen Schnitt, der die Botschaft in idealer Weise unterstützt. Dies ist der Film eines Regisseurs, der sich mit dieser Arbeit nachdrücklich für weitere Filme empfiehlt.