Made in GDR - Alles über meine Freunde

Kinostart: 25.01.07
2006
Filmplakat: Made in GDR - Alles über meine Freunde

FBW-Pressetext

15 Jahre nach der Wende: Ein Generationen-Porträt, das in der DDR beginnt und in Deutschland endet. Regisseur Olaf Kaiser forscht nach, was aus den Mitgliedern eines Jugendfilmclubs geworden ist. Sein Film hat den Charme des Fragmentarischen, des Zwischenberichts.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Olaf Kaiser
Drehbuch:Olaf Kaiser
Länge:90 Minuten
Kinostart:25.01.2007
Verleih:DEFA Spektrum
Produktion: IT WORKS! Medien GmbH, RBB; MDR; BR;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Autor und Regisseur Olaf Kaiser gab seinem Dokumentarfilm den Untertitel „Alles über meine Freunde“, charakterisiert ihn als ein „Generationen-Porträt, das in der DDR beginnt und in Deutschland endet“. Die Protagonisten des Films, auch Olaf Kaiser, waren in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Mitglieder eines Jugendfilmclubs, die vor den Kameras des DDR-Fernsehens über Filme diskutieren und dabei ihre eigenen Lebenshaltungen und
-erwartungen reflektieren: „Wir waren jung und wir waren im Fernsehen.“

Rund 15 Jahre nach der Wende macht sich Olaf Kaiser auf die Suche nach den Freunden von einst, recherchiert Biografien, fragt nach den Träumen von damals, fixiert Momentaufnahmen von heute. So erinnert er an den 1994 an Aids verstorbenen hoffnungsvollen Schauspieler Dirk Nawrocki, erzählt von Dieter, der zum gläubigen Christen wurde, begegnet seiner Jugendliebe Kirsten oder hinterfragt einen operativen Stasi-Vorgang. Kaisers Anspruch ist, dezidiert ein sowohl privates wie auch exemplarisches Dokument zu geben.

Die sehr ausführliche, aber auch kontroverse Jurydiskussion war konform in der Akzeptanz des spannenden konzeptionellen Ausgangspunktes, auch im Besonderen des erzählerischen Anspruchs. Doch fand sie letztlich nicht alle Autorenabsichten auch eingelöst oder künstlerisch überzeugend realisiert. Einige Biografien wirken vage oder bleiben über Gebühr fragmentarisch. Auch die zeitlichen Assoziationen oder Konfrontationen sind zum Teil zu grob strukturiert.

In den Reaktionen der FBW-Jury war das Bedauern über die vorhandenen Diskrepanzen zwischen originellem Konzept und nur teilweise überzeugender Umsetzung spürbar.