Mère Übu

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Von 1896 datiert das Skandaltheaterstück "König Übu" des
französischen Schriftstellers Alfred Jarry, eines Ahnherren der
künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Als sogenannter
"Pataphysiker" entwarf er eine Wissenschaft der
Regelwidrigkeiten, die keiner verbindlichen Logik folgt.

Heinrich Sabl wandelt auf seinen Spuren, läßt seine
grotesk-absurden Figuren auch kurz ein "Hotel Jarry" passieren.
Beim ersten Sehen macht es Mühe, die Figuren zuzuordnen und den
Handlungsfäden auf der Spur zu bleiben, sind doch nicht nur
Farben und Stimmung düster, sondern auch jede Deutung abgründig
und womöglich sinnlos. Das wilde Drama um Flucht und Lenden,
Machtgier, Eifersucht und Grausamkeit ist brillant animiert und
von besonderem eigenen Reiz. Die originellen Puppen stammen aus
dem Reich der Nachtgestalten.