Lumumba - Tod des Propheten

Kinostart: 11.01.92
1991
Filmplakat: Lumumba - Tod des Propheten

Kurzbeschreibung

Tod des Propheten ist eine essayistische Auseinandersetzung mit der Figur, den Legenden, dem Mythos und dem ersten Premierminister des (ehemaligen belgischen) Kongo (Zaire), der 1961 ermordet wurde.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Raoul Peck
Darsteller:Eriq Ebouaney; Alex Descas; Théophile Moussa Sowié
Drehbuch:Raoul Peck
Kamera:Matthias Kälin; Philippe Ros
Schnitt:Eve Schlensag; Ailo Auguste
Musik:Martin Witz; Eric Vaucher
Länge:72 Minuten
Kinostart:11.01.1992
Verleih:Matthias-Film
Produktion: Velvet Film GmbH, Cinémamma GmbH, Zürich
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss bedauert, dass dem Zuschauer der Zugang zu diesem Film und seinem Thema unnötig dadurch erschwert wird, dass ihm wichtige Voraussetzungen fehlen: eine knappe Information über Land und Leute sowie über die historische und geografische Situation. So muss er sich mühsam hineinsehen und –hören in die sehr subjektive Betrachtung eines Erzählers, der zugibt, sich selbst erst in die Materie einarbeiten zu müssen, weil er nicht Teilnehmer des Geschehens, sondern nur das Kind von Augenzeugen ist.

So gelingt es gleichsam erst aus zweiter Hand, Interesse freizusetzen an einem afrikanischen Land, das nach seiner Entlassung aus belgischer Kolonialherrschaft von all jenen Erschütterungen heimgesucht wurde, die keiner der jungen schwarzen Nationen, heißt die stärkste politische Erschütterung Patrice Lumumba.

Das nur sprachlich vorgelegte Filmmaterial über den charismatischen „Propheten“ reicht leider nicht aus, die wachsende Anteilnahme des unkundigen Betrachters zu befriedigen. Immerhin erwacht in ihm Sympathie für das Anliegen des Erzählers, eine fast vergessene Figur der Zeitgeschichte auszugraben, die schwer zu durchschauenden Mechanismen eines undemokratischen Regimes zum Opfer gefallen ist. „Er hat zu früh gelebt – diese Behauptung muss man hinnehmen, ohne Beweise einfordern zu können. Dennoch: Die sanft- bohrende Energie des Erzählers, seine emotionale, poetisierende Sprache und die Ernsthaftigkeit, mit dem Erkenntnis anstrebt, war dem Bewertungsausschuss ein Prädikat wert.