Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Ein thailändischer Waisenjunge findet einen verirrten jungen Elefanten und schließt Freundschaft mit dem Tier, das zu seinem Begleiter durch dick und dünn wird. Der gelehrige Dickhäuter, der sich im Übrigen erstaunlich rasch von einem Elefantenjungen zu einem fast ausgewachsenen Bullen entwickelt, macht sich als vielfältig einsetzbares Arbeitstier nützlich. Vom Baumtransport bei der Abholzung des eigentlichen Lebensraumes der Elefanten bis hin zum Mülltütenentsorger sind der Junge und sein Freund Lucky zu jeder Arbeit bereit, selbst wenn die Zerstörung des Waldes irgendwann dazu führt, dass es keine Bäume mehr für Mensch und Tier gibt und für den Jungen keinen Job. Die große Begabung aber des klugen Tieres liegt in seiner Neigung zum Malen, und damit beginnt ein wichtiger Abschnitt im Leben des Jungen und seines vierbeinigen Freundes. In einer Malakademie finden die beiden nach gefährlichen Abenteuern in der Großstadt endlich eine friedliche Oase, und der Elefant kann sich sogar als Künstler verwirklichen, der nicht die von den Lehrern der Akademie geforderten Blumen malt, sondern gewagte abstrakte Bilder produziert. Der Film ist eine liebenswerte Parabel mit märchenhaften Zügen über die Bedeutung von Freundschaft und Familie in einer gefahrvollen, kalten Welt. Dabei spielen die Beobachtungen der Verhaltensweise von Elefanten eine zentrale Rolle, vor allem in den Szenen, da die Tiere sich als Maler ausprobieren – was nicht einmal fiktiv ist, sondern offenbar einen realistischen Hintergrund hat. Anrührend sind auch jene Aufnahmen der beiden verliebten Elefanten Lucky und Candy, deren „Rüsselhalten“ ihre Gefühle zueinander sehr liebevoll widerspiegelt. Die Dressurleistungen mit den gelehrigen Riesen sind beachtlich, die Handlung dagegen erscheint bis etwa zur Mitte des Films etwas überladen mit Details, besteht sozusagen aus zu vielen „Farbtupfern“, die nach Ansicht der Jury nicht immer überzeugend dramaturgisch miteinander verbunden sind. Zudem hat der Film einige Längen, und der sehr langsame Einstieg in die Welt des Jungen und seines liebenswerten, eigensinnigen Gefährten bricht den anfänglich konstruierten Spannungsbogen, der mit der Begegnung von Mensch und Tier beginnt, sich dann aber erst wieder in der zweiten Hälfte voll entfalten kann.