Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Felix Gönnert erzählt in seinem Film die Geschichte davon, wie ein kleiner Junge versucht, seine Ängste zu bewältigen. Er kommt zu spät zur Schule und traut sich nicht in die Klasse, sondern macht statt dessen einen Streifzug durch den nahegelegenen Wald. Diesen erlebt er zuerst als eine beruhigende Idylle, doch dann trifft er auf Wölfe, die auf der Jagd sind und ein Reh reißen. Der Junge beginnt sich zu fürchten, und als der Leitwolf ihn fixiert, vielleicht als Störfaktor, vielleicht aber auch als die nächste Beute, schließt er die Augen und imaginiert eine Situation, in der die Wölfe ihm freundschaftlich begegnen und ihm ein Geschenk machen. Als der Junge seine Augen wieder aufmacht, sind die Wölfe verschwunden. Eine Klassenkameradin kommt, um ihn zu holen und ihr erzählt er die Geschichte. Felix Gönner wechselt die Animationstechniken, um zwischen den verschiedenen Realitätsebenen zu unterscheiden. So arbeitet er mit der „realistischen“ Computeranimation, um die „reale“ Geschichte zu erzählen, und für die Fantasien des Jungen nutzt er die eher stilisierte Zeichenanimation. In den verschiedenen Techniken arbeitet Gönnert auf hohem Niveau und der Wechsel ist sowohl dramaturgisch schlüssig wie auch stilistisch überzeugend ausgeführt. Aber insgesamt kommt die Jury zu dem Schluss, dass LOUP nicht so innovativ gestaltet oder originell erzählt ist, dass die Vergabe des höchsten Prädikats gerechtfertigt wäre. Gerne bestätigt die Jury dennoch die Auszeichnung des Films mit dem Prädikat „wertvoll“.