Little Voice
Filminfos
Gattung: | Musikfilm |
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Regie: | Mark Herman |
Darsteller: | Ewan McGregor; Brenda Blethyn; Jane Horrocks; Philip Jackson |
Drehbuch: | Mark Herman |
Länge: | 97 Minuten |
Kinostart: | 24.06.1999 |
Verleih: | Scotia International |
Produktion: | Miramax Film, Miramax Film Corporation; |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Nur mit einer bestimmten Musik kann sie sich äußern. Das ist- vereinfacht gesagt - die kleine, traumatisierte Welt des
Mädchens "LV" (für "Little Voice") in einem nordenglischen
Provinznest. Der Vater tot und idealisiert, die lebenslustige
Mutter alles andere als eine Hilfe, kann die verstummte Laura nur
aus ihrem Gefühlsgefängnis, wenn sie die Lieder von Judy Garland,
Marylin Monroe oder Shirley Bassey singt. Der Liebhaber der
Rabenmutter, der von Michael Caine hinreißend gespielte Showagent
Ray Say, will aus diesem Talent einen Star machen. Aber Regisseur
Mark Hermann erzählt keine Erfolgsgeschichte. Sein Film ist nicht
geglättet, ist gegen den Strich gemacht. Seine Figuren bleiben
spröde - und berühren dadurch umso mehr.
Dramaturgisch sorgfältig entwickelt, läuft der Film nicht
stereotyp ab. Er erhebt sich teilweise zum Märchen, läßt die
Zuschauer zwischen Lachen und Weinen schwanken. Filmische Poesie
verzaubert eine proletarisch-hoffnungsarme Situation. Auch
psychologisch stimmig fasziniert die verdichtete Filmrealität.
Handwerklich bietet der Film bestes Niveau. Begeisterungswürdig
sind die darstellerischen Leistungen bis in die Nebenrollen, etwa
des Nachtclubbesitzers Mr. Boo. Brenda Blethan als Rabenmutter
Mari mit dem losen Mundwerk spielt furios. Am anderen Ende der
Ausdrucksskala, nahezu stumm und beinahe autistisch, glänzt
Jane Horrocks als "Little Voice", die zudem all ihre Lieder
selber singt. Ganz ohne Playback. So bietet der Film rundum Kunst
aus erster Hand.