Lissajous 2 - Großstadt

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film erhielt im Bewertungsausschuss das Prädikat besonders wertvoll; die Entscheidung Film mit 3:1 Stimmen.
Zunächst kann man für die Begründung des höchsten Prädikats anführen, dass dieser Film ohne jede Konzession eine neue Richtung einschlägt du einen nicht nur technisch aufwendigen schwierigen Weg betritt; ohne solche Versuche gäbe es in keinem Medium eine Weiterentwicklung. Darüber hinaus scheint hier aber doch schon einiges überzeugend gelungen zu sein. Insbesondere ist damit gemeint die gegenseitige Durchdringung von Realaufnahmen und Trick, von naturalen und synthetischen Tonelementen bis zu einem Grad, in dem man tatsächlich glauben kann, dass optische Motive hörbar und akustische Reize sichtbar werden. Für die Beurteilung war nicht ausschlaggebend, ob bereits eine vollkommene Kongruenz von Optik und Akustik erreicht worden ist; streckenweise ist sie sicherlich vorhanden. Ein Problem solcher Versuche scheint darin zu liegen, dass das Auge sozusagen schon genug hat, während sich für das Ohr erst etwas entwickeln muss, so dass optisch etwas schon als Länge wirken kann, was akustisch erst angespielt wurde. Das stellt zugleich das Problem, dass etwas vorderhand nur als Kurzfilm möglich scheint, was in dieser Kürze noch nicht zu Ende entwickelt werden kann. Gleichwohl erweckt der Film insgesamt Spannung, da er eine steigende Neugierde hervorruft.
Als überflüssige Zutat und eigentlich durch nichts begründbar erscheint dem Bewertungsausschuss das Gedicht von Benn.