Lieblingsfeinde - Eine Seifenoper

Kinostart: 12.09.91
1991
Filmplakat: Lieblingsfeinde - Eine Seifenoper

Kurzbeschreibung

Beziehungskrisen zwischen dem Produzenten einer populären TV-Vorabendserie und seinen Stars, zwischen Stars und ihren Konkurrenten(innen). Eine richtige Seifenoper oder: wie das Leben so spielt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Unterhaltungsfilm
Regie:Michael Hoffman
Darsteller:Sally Field; Kevin Kline; Robert Downey Jr.
Drehbuch:Robert Harling; Andrew Bergman
Kamera:Ueli Steiger
Schnitt:Garth Craven
Musik:Alan Silvestri
Länge:97 Minuten
Kinostart:12.09.1991
Verleih:Universal
Produktion: Paramount Pictures, Inc.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Wieder einmal Film in Film, d.h. eigentlich Fernsehen im Film und genau genommen: Seifenoper in der Seifenoper. Seifenoper- das ist der Inbegriff von Kitsch auf Leinwand oder Bildschirm, durchtränkt von Werbung, mit dem einzigen Ziel, die Emotionen eines ganzen TV-Volks zur Steigerung von Einschaltzahlen und damit in klingende Münzen umzusetzen, zum Nutzen einer einzigen Branche.

Hier aber macht sich die Branche vor allem über sich selbst lustig. Ob man es Parodie oder Persiflage nennen will, Komödie oder Klamauk, Nebelschau oder Selbstveräppelung – in dieser Festlegung war sich der Ausschuss nicht ganz einig – auf jeden Fall durften sich die Drehbuchautoren, endlich einmal frei von Frust ständiger Tabu-Beachtung, austoben auf einer Basis unterhalb der Grenzen von Kultur, Kunst und Geschmack, und sie taten es mit ausgelassenem Spaß an Klamauk, Klamotte und Kalauer.

Gewiss, ein Übermaß an „Seife“ stumpft ab. Die realen Tragödien in diesem Metier, sie reichen von der Angst vor der Arbeitslosigkeit bis zur Angst vor dem Altern, werden angesichts der Hektik und Lautstärke allenfalls in Andeutungen erkennbar und dann eiligst hinter den Versatzstücken des Happy-End versteckt. Das imponierende Ambiente dieser Medien-Welt ist ständig vorhanden, wird attraktiv genutzt, aber leider nicht immer so ernst genommen, wie es in seiner bedrohlichen Oberflächlichkeit eigentlich genommen werden müsste.

Unter der turbulenten Regie vollbringen die Darsteller wahrlich virtuose Leistungen an (doppeltem) Spiel und ständiger Verstellung. Da hat es die Synchronisation nicht leicht, dem Tempo immer gewachsen zu bleiben.