Liebesdings

Kinostart: 07.07.22
2021
Filmplakat: Liebesdings

FBW-Pressetext

Die neue Komödie von Anika Decker – ein spritziger Kinospaß, mit Elyas M’Barek in Hochform!

Ständiges Scheinwerferlicht, bohrende Fragen, das Gekreische der Fans – Marvin Bosch hat genug davon. Also flieht Deutschlands beliebtester Schauspieler vor der Presse und landet da, wo ein männliches Sex-Symbol wohl eher weniger passend erscheint: In einem feministischen Off-Theater. Dessen Leiterin Frieda ist so gar nicht begeistert von dem neuen Mitstreiter. Doch das kann sich ja vielleicht noch ändern. Mit starken Dialogen und einer augenzwinkernden Betrachtung der glitzernden Medienwelt ist der neue Film von Anika Decker nicht nur für Fans von Elyas M’Barek ein großes Filmvergnügen.

In ihrem neuen Film zeigt die Drehbuchautorin und Regisseurin Anika Decker erneut, mit wie viel Verve es ihr gelingt, eine Riege von hochkarätigen Darsteller*innen zu inszenieren. Dabei lässt die Chemie zwischen Elyas M’Barek, der die Rolle des gefeierten Superstars mit einer großen Portion Selbstironie spielt, und Luzia Heinze, die seit EICHWALD MDB und PROFESSOR T zu den spannendsten Neuentdeckungen gehört, die Leinwand erleuchten und der gesamte Cast glänzt durch eine riesige und stets spürbare Spielfreude, die durch die spritzigen Dialoge und das perfekte Timing noch zusätzlich angefeuert wird. Der „Kampf“ zwischen Mann und Frau wird in screwball-liken Wortgefechten ausgetragen. Dazu gesellt sich jede Menge wunderbarer Situationskomik, an der alle Mitglieder des Ensembles augenscheinlich einen riesengroßen Spaß haben, welcher sich in jeder Minute auf das Publikum überträgt. Mit Augenzwinkern und viel Insider-Wissen wirft Decker einen liebevoll-ironischen Blick auf das Mediengeschäft, in dem Prominente oft nicht viel mehr darstellen als Projektionsflächen und das Geschäft mit den Stars und mit den Medien eben oft wenig mit wirklicher inhaltlicher Substanz zu tun hat. Dass am Ende trotzdem alles gut werden kann, ist ein festes Versprechen dieser spritzigen Romantic Comedy, die wie geschaffen ist für einen wunderbar lustigen Mädelsabend im Kino.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Anika Decker
Darsteller:Elyas M’Barek; Lucie Heinze; Peri Baumeister; Linda Pöppel; Maren Kroymann; Alexandra Maria Lara
Drehbuch:Anika Decker
Kamera:Moritz Anton
Schnitt:Charles Ladmiral
Musik:Jean-Christophe Ritter
Webseite:constantin-film.de;
Länge:99 Minuten
Kinostart:07.07.2022
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Constantin Film Produktion, Decker Bros. Entertainment GmbH;
FSK:12
Förderer:FFA; MBB; FFF Bayern; DFFF

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Einmal mehr bewahrheitet es sich, dass das Wichtigste bei einem Film das Drehbuch ist. Wenn dann Buch und Regie auch noch in einer Hand sind, kann dies zum Glücksfall werden. Anika Decker schrieb ein phänomenales Drehbuch, das vor inhaltlichem Reichtum fast überbordet. Da wird uns zum einen die Geschichte des Filmstars und absoluten Publikumslieblings Marvin Bosch erzählt, der unter dem Starruhm leidet, weil er in der gnadenlosen Öffentlichkeit der Medien sein wahres inneres Leben verloren hat und dafür kämpft, dieses wieder zurück zu gewinnen. Seine nicht einfache Kindheit mit dem Tod der Mutter und eine kriminelle Aktion zusammen mit seiner Jugendgang lasten auf seiner Seele wie ein dunkler Schatten. Elyas M’Barek gelingt es bestens, die verschiedenen Facetten dieses Charakters glaubhaft umzusetzen. Die Flucht vor den Medien bringt Marvin per Zufall in das feministische Theater 3000, das uns in die zweite bedeutende erzählerische Ebene des Films einführt. Hier trifft er auf die Theaterleiterin Frieda, die sein Leben vollkommen auf den Kopf stellen und diesem die ersehnte Wendung geben wird. Lucie Heinze kann man in dieser Rolle als die ganz große Entdeckung feiern. Die turbulente Handlung erinnert stark an die berühmten Screwball- Comedies der 1930er und 1940er Jahre des amerikanischen Films. Im Gegensatz dazu erleben wir aber hier – der Reichtum des Drehbuchs! – die Brechungen durch eine Vielzahl an dramaturgischen Seitensträngen. So zum Beispiel die Szene des jungen Marvin am Bett der todkranken Mutter, die Auftritte von Frieda und ihren Kolleginnen auf der Theaterbühne, die sehr emotionalen Szenen zwischen Marvin und Frieda. Und eine ganz wichtige Position im Spielereigen nimmt schließlich die eiskalte Boulevardjournalistin Bamberger ein. Hier kann Alexandra Maria Lara ihr ganzes Können zur Geltung bringen. Sämtliche weitere Rollen sind hervorragend besetzt und die Protagonisten spielen unter der sicheren Führung von Anika Decker sehr überzeugend. Ein Lob verdient die Musik, was Komposition wie auch Auswahl der Originalstücke anbelangt. Eine sehr gute Kameraführung, das hervorragende Szenenbild, die schöne Ausstattung vor allem des Theaters, die reizvollen Kostüme und eine perfekte Montage sind weitere lobenswerte handwerkliche Leistungen.
Welche Botschaften vermittelt dieser Film dem Zuschauer? Für einen Superstar ist das Leben in einer Hülle, in einer Showblase, nicht unbedingt erstrebenswert und das private Leben zu schützen tut Not. Finde zu deinem wahren Leben, dem Sinn des Lebens. Und eine heftige Medienschelte liefert der Film dazu.