Liebe das Leben
Kurzbeschreibung
Die mittellose 20jährige Isa freundet sich in Lille mit dercharakterlich gegensätzlichen Marie an. Gemeinsam versuchen sie,
das Beste aus ihrer Situation zu machen, ehe eine enttäuschte
Liebe in einer Tragödie endet.
Filminfos
Gattung: | Drama |
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Regie: | Erick Zonca |
Darsteller: | Natacha Régnier; Élodie Bouchez; Grégoire Colin |
Drehbuch: | Erick Zonca; Roger Bohbot |
Kamera: | Agnès Godard; Dominique Le Rigoleur |
Schnitt: | Yannick Kergoat |
Musik: | Yann Tiersen |
Länge: | 114 Minuten |
Kinostart: | 15.10.1998 |
Verleih: | Concorde |
Produktion: | Bagheera, Paris, Bagheera; France 3 Cinéma; |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
"Bestes Autorenkino", um aus dem Bewertungsausschuß zu zitieren,war dort die erste, spontane Äußerung. Was im deutschen Film so
selten zu sehen ist, bietet der französische Regisseur Erick
Zonca in seinem erstaunlichen Erstlingsspielfilm so als sei es
selbstverständlich und ganz einfach: Ihm gelingt die Exkursion in
den provinziellen Alltag. Er macht uns schnell und ohne Firlefanz
mit zwei 20jährigen Mädchen bekannt, die sich im
nordfranzösischen Lille "irgendwie" (aber für uns im Kino äußerst
interessant) durchs ziemlich ziellose Leben schlagen. Ohne bemüht
zu wirken und ohne jeden Zeigefinger entwickeln sich Schicksale
aus dem Alltäglichen. Das Kleine und Banale wird interessant und
wichtig. Gut erzählt und stimmig im Milieu, unspektakulär und
scheinbar mühelos, entstehen die Geschichten von Isabelle und
Marie, von den zwei Türstehern Charly und Fredo, dem Jungreichen
Chriss und der dritten Hauptdarstellerin Sandrine, die im Koma
liegt und in deren Wohnung die beiden Streunerinnen leben. Seine
Arbeit stellt der Film nicht aus: die sorgfältige Ausstattung
erzeugt "nur" Alltag, das vielschichtige Drehbuch verewigt sich
nicht in Pointen, die Kamera (Agnés Godard) agiert scheinbar
"unsichtbar", die Darsteller scheinen auf der Straße gefunden zu
sein. Natürlich stimmt das nicht. Einfach zu sein, das ist die
Anstrengung der Kunst, von der die Großen wissen.