Lieb mich, fürchte mich
FBW-Pressetext
Auf einer Bühne muss man begeistern. Man muss dem Publikum gefallen, die Zuschauer zum Lachen, zum Weinen und zum Staunen bringen. Dies alles versucht die Figur, die sich, nachdem sie jedes Mal unzufrieden über ihre eigene Performance ist, immer wieder neu erfindet. Doch werden diese Versuche jemals von Erfolg gekrönt sein? Die Filmemacherin Veronica Solomon bezeichnet ihren 6-minütigen Kurzanimationsfilm selbst als „Metapher über die Rollen die wir spielen, die Formen wir annehmen und die Bühnen die wir wählen, um die Menschen um uns herum für uns einzunehmen“. Und Solomon findet genau die richtige filmische und inszenatorische Form, um diese Intention in mitreißende Bilder zu packen. Die mit Knete geformte und in Stop-Motion animierte Figur wechselt, untermalt von einem rhythmischen Sound, immer wieder ihre Gestalt, ihr Geschlecht und damit auch ihre Identität und gerät so in einen immer schneller werdenden Strudel, der mit einem großen metaphorischen Knall endet. Und zum ultimativen Neuanfang führt. Ein kleiner feiner Kurzfilm mit großer starker Aussage.Filminfos
Gattung: | Satire; Kurzfilm |
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Regie: | Veronica Solomon |
Drehbuch: | Veronica Solomon |
Kamera: | Veronica Solomon |
Schnitt: | Veronica Solomon |
Musik: | Dascha Dauenhauer |
Länge: | 6 Minuten |
Verleih: | Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf |
Produktion: | Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF |
Förderer: | Filmuniversität Babelsberg |
Jury-Begründung
Mit diesem inhaltlich und künstlerisch überzeugenden Stop-Motion-Film machte die Regisseurin ihren Abschluss an der Filmuniversität „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. In liebevoller Handarbeit entwarf sie die Knetfiguren und bewegte sie Bild für Bild, Sekunde für Sekunde.Die Regisseurin knüpft für ihre mit Metaphern angereicherte Geschichte bewusst an bekannte Sehmuster an. Dafür schafft sie einen Reigen von tanzenden Figuren, Männern, Frauen, geheimnisvollen Wesen, die sich wie auf einer Bühne präsentieren und versuchen, sich selbst mit besonderen, einprägsamen Posen darzustellen und unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Jeder von ihnen ringt um seine Identität und die Aufmerksamkeit des Betrachters. Alle Figuren sind dabei leicht – zum Beispiel durch bestimmte physische Merkmale- als zugehörig zu einer Gruppe zu erkennen, die in ihren Bewegungen und ihrem Wesen einzigartig ist. So lädt die Filmemacherin den Betrachter zu eigenen Assoziationen und Gedankenspielen ein, was es heute heißt, ein Mensch und ein Individuum zu sein.