Filmplakat: Lickalike

FBW-Pressetext

Am Anfang steht der Lutscher. Ein Blick auf sein Innerstes offenbart die Natur in ihrer reinsten Form. Moos, Bäume, eine Landschaft. Menschen, die sich darin bewegen. Einer versucht, auf einen Busch einzuschlagen. Bis eine Hand von oben kommt, die alles ordnet. Doch der Mensch gibt nicht auf, schlägt immer wieder dieselben Wege ein, kreist um sich selbst, führt sich selbst ins Verderben. Bis einer ganz allein bleibt. Aber zum Glück gibt es da ja noch den Lutscher, der so schön glänzt, dass man sich in ihm spiegeln kann. In ihrem neuesten Kurzanimationsfilm LICKALIKE verbindet Rebecca Blöcher 2D- und 3D-Animationen mit Fotomontagen und digitalen Effekten Das Ergebnis ist eine originelle Animationscollage, die Formen, Muster und Farben spielerisch auflöst und in ganz neuen Kombinationen zusammensetzt. Das Mit- und Gegeneinander von Natur und Mensch fängt Blöcher geschickt ein und verweist auf subtile und feinsinnige Art auf zentrale Konflikte unserer Zeit. Ein komplexer Film, klug und doch auch kindlich verspielt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Experimentalfilm; Kurzfilm
Regie:Rebecca Blöcher
Drehbuch:Rebecca Blöcher
Kamera:Rebecca Blöcher
Schnitt:Rebecca Blöcher
Musik:Eva Reiter
Länge:8 Minuten
Produktion: Fabian&Fred GmbH Fabian Driehorst
Förderer:FFHSH

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Von der Zellteilung, der Ursuppe, dem Wachsen von Gras und Menschen, die zu Spielfiguren eines mit riesigen Händen in den Bildrahmen greifenden Wesens werden, wird hier erzählt. Oder besser assoziiert, denn die Bilder verformen sich ständig und folgen dabei eher einer Traumlogik als einer erkennbaren Dramaturgie. Gezeichnete Figuren bewegen sich in Zeitrafferaufnahmen, der Körper einer Frau ist so gemustert wie die Tapete im Hintergrund, eine Fotografie wird in Fragmente zersplittert, die dann neu zu einer Art Flickenteppich zusammengesetzt werden. Eine musikalische Kollage nennt Rebecca Blöcher selbst ihr Werk, in dem die Musik und das Sounddesign von Eva Reiter kongenial den Rhythmus setzen und die surreale Stimmung verstärken. Rebecca Blöcher hat LICKALIKE so spielerisch, fantasievoll und poetisch gestaltet, dass der Film ständig überrascht und die Zuschauer inspiriert, sich lustvoll einen eignen Reim auf das Gesehene zu machen. Der Film bezaubert und ist im besten Sinne des Wortes merkwürdig.