Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Von der Zellteilung, der Ursuppe, dem Wachsen von Gras und Menschen, die zu Spielfiguren eines mit riesigen Händen in den Bildrahmen greifenden Wesens werden, wird hier erzählt. Oder besser assoziiert, denn die Bilder verformen sich ständig und folgen dabei eher einer Traumlogik als einer erkennbaren Dramaturgie. Gezeichnete Figuren bewegen sich in Zeitrafferaufnahmen, der Körper einer Frau ist so gemustert wie die Tapete im Hintergrund, eine Fotografie wird in Fragmente zersplittert, die dann neu zu einer Art Flickenteppich zusammengesetzt werden. Eine musikalische Kollage nennt Rebecca Blöcher selbst ihr Werk, in dem die Musik und das Sounddesign von Eva Reiter kongenial den Rhythmus setzen und die surreale Stimmung verstärken. Rebecca Blöcher hat LICKALIKE so spielerisch, fantasievoll und poetisch gestaltet, dass der Film ständig überrascht und die Zuschauer inspiriert, sich lustvoll einen eignen Reim auf das Gesehene zu machen. Der Film bezaubert und ist im besten Sinne des Wortes merkwürdig.