Leroy räumt auf

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Leroys „Spaziergang“ durch Berlin und seine damit verbundenen menschlichen Begegnungen, Gespräche und Beobachtungen bereiteten der FBW-Bewertungsjury echten Spaß.

Frech, frisch und mit sprühendem Wortwitz bricht der Film mit allerlei Konventionen, geht spielerisch mit Tabuthemen um, treibt ein fröhliches Schattenboxen mit den Randgruppen der Gesellschaft - ohne sie zu verletzen. Das ist provokant und mutig, vor allem aber auch überaus unterhaltsam.

Klischees werden optisch und akustisch eingesetzt, um sie auf die Spitze zu treiben oder gegen den Strich zu bürsten. Slapstickhaft und sehr originell ist das temporeiche, bunte Treiben. Überraschend unverkrampft der Blick in eine Jugendkultur, die mit deutscher Vergangenheit, Antifaschismus und Antirassismus spielt.

Ein Lob der FBW-Jury gilt der Kameraarbeit, der guten und detailreichen Ausstattung, dem bemerkenswert guten Schnitt, der pfiffigen Musik und der lockeren Führung der jungen Protagonisten, die mit viel Freiraum dem Affen so richtig Zucker geben dürfen.