Leaving Las Vegas

Kinostart: 09.05.96
1995
Filmplakat: Leaving Las Vegas

Kurzbeschreibung

Von seiner Frau verlassen und beruflich gescheitert beschließt ein Drehbuchautor, seinen Frust in Las Vegas im Alkohol zu ertränken, woran ihn auch eine kurze Beziehung zu einem Call-Girl nicht hindert.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Mike Figgis
Länge:112 Minuten
Kinostart:09.05.1996
Verleih:Prokino Filmverleih
Produktion: Lumiére Pictures, Los Angeles, Calif., Lumiére Pictures; Lila Cazes Production;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Hart und ungeschminkt beschreibt dieser Film die letzten Lebenswochen eines Alkoholikers, der beschlossen hat, in Las Vegas - der Stadt der toten Lebenden - seinem eigenen Leben durch Alkohol ein Ende zu machen.

Lethargisch und unterkühlt, ja fast dokumentarisch und ohne zu beschönigen, wird der Zuschauer Zeuge vom Verfall eines Menschen.
Der nach einem authentischen Roman entstandene Film ist nicht nur eine Trinkerballade, sondern eine auch streckenweise sehr poetische Liebesgeschichte zwischen zwei verlorenen Menschen, die schließlich ohneeinander nicht mehr leben wollen. Nicht nach dem Warum, nach Vergangenheit und Zukunft zu fragen, dem anderen Menschenwürde und Selbstachtung zu vermitteln, ist Ausdruck ihrer Liebe, die letztendlich aber nur auf Hoffnungslosigkeit gegründet ist.

In seiner kompromißlosen Konsequenz verweigert sich der Film aber nach Meinung des Bewertungsausschusses einer tiefergehenden moralischen Auseinandersetzung, da Fragen nach dem Warum nicht beantwortet werden.

Die darstellerischen Leistungen von Nicolas Cage und Elisabeth Shue verdienen höchste Anerkennung. Bildgestaltung und Schnitt sowie die außergewöhnliche musikalische Begleitung mit eigenständiger Dramaturgie verdienen besondere Erwähnung.

Mehrheitlich vertrat der Bewertungsausschuß aber die Meinung, daß der sich einer Identifikation entziehende und emotionslos wirkende Film einer stringenten Dramaturgie nicht gerecht wurde und dadurch auch zu langatmig wirkt, was letztlich die Erteilung des höchsten Prädikats nicht ermöglichte.