Leave without running
FBW-Pressetext
In dem verzweifelten Versuch, es allen rechtzumachen, verliert ein gestresster Versicherungsangestellter zuerst die Kontrolle über seine Zeit und dann auch noch über sein Bewusstsein. Mitten im puliserenden Nachtleben einer Bar, in einer merkwürdig skurrilen Umgebung findet er sich wieder, umjubelt von einem ihn feiernden Publikum, bereit für seinen größten Auftritt. Schauspieler Jürgen Tonkel schafft in seinem Regiedebut mit fulminanten Bildern einen skurrilen Einblick in die Zwischenwelt von Tod und Leben. Der Film ist leicht erzählt, hat einen trockenen britischen Humor und berührt den Zuschauer dennoch zutiefst. Eine witzige Idee, mit Gefühl für perfektes Timing umgesetzt. Die Dialoge sind lakonisch kurz und auf den Punkt genau. Kein Wort und kein Bild zu viel – hier stimmt einfach alles!Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Jürgen Tonkel |
Darsteller: | Benjamin Darvill; Amanda Rodgers; Adrian Kai; DJ El Nino |
Drehbuch: | Jürgen Tonkel |
Kamera: | Christoph Chassée |
Schnitt: | Ariel Sages |
Musik: | Son of Dave |
Webseite: | jetproductions.de; |
Länge: | 13 Minuten |
Produktion: | JET Productions Eva Tonkel |
Jury-Begründung
Die treibende Musik der Band Urban Voodo Machine ist in einer dunklen Bar zu hören, überall tummeln sich schräge Gäste. Der Protagonist: ein Versicherungsvertreter, Workaholic, der einen schlechten Tag erwischt hat. Ärger in der Zentrale. Und zu Hause ist es auch nicht besser. Er macht eine Tür auf und landet unversehens in einer für ihn fremden Welt. Manager begrüßen ihn, drängen ihn dazu, eine Mundharmonika zu spielen, die er als Kind zwei- oder dreimal benutzt hatte. Große Ansage auf der Bühne, er spielt fantastisch die fetzige Musik mit, alle sind begeistert, dann will er raus und sucht den Ausgang. In der Oberwelt versucht derweil seine Frau, ihn verzweifelt zu reanimieren. Sie reißt ein Stromkabel aus der Stehlampe und jagt die 220 V in seinen Körper.Der 13-minütige Film lebt vom britischen Humor, ein wichtiges Thema unseres Lebens wird mit leichter Hand umgesetzt. Wer könnte ich sein, wenn die Weichen anders gestellt worden wären?.
Der hervorragend gemachte Film ist eine fantasievolle Fingerübung. Die Voodo-Welt ist fantastisch von der Ausstattung und den Teilnehmern in Szene gesetzt, dagegen die kleine etwas spießige Welt, in der seine Frau um seine Rückkehr ins Leben kämpft. Emotional packend und voller vielfältiger Ideen und Details.