Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Die Vorformen und Anfänge der Kinematografie sind es, durch die der kurze und kurzweilige Film sozusagen im Schnelldurchlauf führt. Die jeweiligen Vorführ- und Projektionsapparate zeigen ihre Schaukünste in einem jeweils historisierten Umfeld. Kostüme und Settings sind dabei sehr aufwendig und stimmig inszeniert, bis hin zu Perücken und Anzügen oder zum abgegriffenen Daumenkino. Der Erlebniskontext für die (damaligen wie heutigen) Zuschauer bleibt jedoch oft sehr kurz. Von Athanasius Kircher bis Lumière und Méliès spannt sich der kurze Bilderbogen. Das reicht nicht recht zum Erklären, aber auch nicht recht zum Bezaubern. Filmsprachlich bleibt der Kurzfilm unentschieden, der Bildfluß ist von heute, das Haklige und Wacklige der frühen Projektionen ist geglättet. Die Musik wird zwar jeweils passend gesetzt, aber auch hier fehlt es an einer Einbettung. Der Film wirkt wie aus einem längeren, größeren Zusammenhang herausgenommen.