Late Show

Kinostart: 25.02.99
1998
Filmplakat: Late Show

Kurzbeschreibung

Turbulenzen bei einem privaten TV-Sender, dessen Programmdirektor
mangels Erfolg auf der Abschußliste steht. Sein Nachfolger, ein
smarter Hörfunkmoderator, hat diverse Affären und ist in eine
Skandalstory verwickelt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Helmut Dietl
Darsteller:Veronica Ferres; Thomas Gottschalk; Harald Schmidt
Drehbuch:Helmut Dietl; Christoph Müller
Weblinks:;
Länge:108 Minuten
Kinostart:25.02.1999
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Diana Film GmbH, Diana Film;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Zwischen Schein und Sein agiert ein hervorragend
zusammengestelltes Figurenensemble in diesem amüsanten, bissigen
Gesellschaftsreigen, der zwar das Medium Fernsehen thematisiert,
in der genauen Beobachtung der Menschen mit ihren verqueren
Änsten und Wünschen jedoch darüber hinaus auf gesellschaftliche
Zustände und auf das Innengeflecht von vielfältigen
Arbeitssystemen und Liebesbeziehungen verweist. Wie hier um
Positionen gekämpft, wie geliebt und gelitten wird, ist
vielschichtig angedeutet oder mit Humor und Selbstironie glänzend
ausgespielt. Durch die kunstvolle Verknüpfung der
Handlungsstränge steigert sich die Spannung. Auch ohne einen
Sympathieträger werden Sehnsucht, Triumph und Elend deutlich und
verallgemeinerbar. Allen Figuren gemeinsam ist das heftige
Bedürfnis, in der Gesellschaft mitspielen und ebenfalls an einen
Faden im Netz geknüpft werden zu wollen. Welche Mittel und Wege
auch immer dazu benutzt werden, sie lösen stets verblüffende
Kettenreaktionen aus, in denen die Machtverhältnisse nur
kurzfristig in tröstlichem Licht erscheinen. Psychosozialdramatik
und Sentimentalitäten werden durch artifizielle und verblüffende
Überhöhungen vermieden.
Die Darsteller -allen voran Harald Schmidt und Jasmin Tabatabai-
kontrastieren das roulettartige Geschehen mit ernsthaften und
beeindruckenden Charakterisierungen ihrer Rollen.
Kameraführung, Montage und Filmmusik arbeiten mit Stilisierungen,
um die brillant inszenierte Satire um menschliche
Unzulänglichkeiten kongenial zu unterstützen.














Nicht einig war sich der Bewertungsausschuß bei der Frage, ob die
artifiziellen Bilder einer Kunstwelt nicht von der inneren Logik
der Geschichte ablenkten und somit streckenweise eine Distanz
hervorriefen. Stark divergierende Meinungen bestanden auch bei
der Einschätzung der darstellerischen Leistungen von Thomas
Gottschalk.