Last Dance

Kinostart: 27.06.96
1996
Filmplakat: Last Dance

Kurzbeschreibung

Junger Anwalt versucht, das Vertrauen einer zum Tode verurteilten Mörderin zu gewinnen und ihre Hinrichtung zu verhindern.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Bruce Beresford
Darsteller:Sharon Stone; Peter Gallagher; Jack Thompson; Randy Quaid; Rob Morrow
Drehbuch:Ron Koslow
Kamera:Peter James
Schnitt:John Bloom
Musik:Mark Isham
Länge:103 Minuten
Kinostart:27.06.1996
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: Buena Vista Productions, Burbank, Calif., Buena Vista Productions;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Hat die Staatsgewalt als legitimer Vertreter der menschlichen Gemeinschaft das Recht, im Namen des Volkes der Gerechtigkeit halber zu töten, Mord mit der Todesstrafe zu vergelten? Sicher stellt sich diese Frage dem Zuschauer, nachdem er den quälend langen, mit unmenschlichem Leidensdruck geführten Weg einer Frau bis zu ihrer Hinrichtung mitverfolgen und Zeuge des minutiös beschriebenen "Schauspiels" des Tötungsaktes werden mußte. Dennoch ist dies in erster Linie nicht ein Film über das Thema Todesstrafe, sondern vielmehr eine Aufforderung zur Auseinandersetzung mit jedermanns Verantwortung, Staatsbürger zu sein. Im Spiel der beiden Brüder, im juristischen Räderwerk, erhält der Film seine wahre Dimension. Das Zitat, "das System sind wir", benennt die Verantwortung eines jeden Menschen in und für die Gemeinschaft, offenbart aber auch die Ohnmacht des einzelnen im Machtgefüge, das sich hinter Paragraphen versteckt und Menschlichkeit kaum zuläßt, aber politischen Mißbrauch befördert.

Ohne falsche Töne, ohne Überzeichnungen und unter Verzicht auf Emotionen erzählt der Film manchmal geradezu unterkühlt seine Geschichte, deren Verlauf und Ausgang vorgezeichnet sind. Gerade durch seine emotionslose Erzählweise löst dieser Film beim Zuschauer aber auch Gefühle und Engagement aus.

Sharon Stone gelingt trotz weitgehend unbewegtem Gesicht ein ausdrucksvolles Spiel von großer Glaubhaftigkeit. Rob Morrow zeigt eine deutliche Entwicklung vom farblosen Justiz-Einsteiger,
bis zum emotional gepackten und nach Gerechtigkeit strebenden Menschen. Eine hervorragende Kamera mit künstlerisch intensiver Ausrichtung liefert aussagestarke Bilder in einem perfekt inszenierten Film, der unter die Haut geht.