Lassallestraße 19

Filmplakat: Lassallestraße 19

FBW-Pressetext

Leyla, Björn und Olaf haben noch ein Zimmer frei in ihrer WG. Nun beginnt die leidige Suche nach einem geeigneten Mitbewohner. Keiner scheint so richtig zu passen, das erkennen die drei schon früh. Bis dann plötzlich Ben vor der Tür steht. Er scheint ideal zu sein. Und der erste Eindruck täuscht doch nie, oder etwa doch? Das Spiel mit Vorurteilen steht im Zentrum dieses pfiffigen Kurzfilms des Filmstudenten Lukas Thiele. Entstanden ist der Film, der auch durch seine stimmige Ausstattung und typenbesetzten Darsteller überzeugt, als gemeinsames Projekt junger europäischer Filmemacher, das sich gegen Rassismus und Diskriminierung wendet. Ein Film, der zu Diskussion anregt, mit einem Schluss, bei dem das Lachen im Halse stecken bleibt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Lukas Thiele
Darsteller:Peter Elter; Alina Rank; Walter Schmuck; Andreas D. Müller
Drehbuch:Lukas Thiele
Kamera:Tilman Hatje
Schnitt:Lukas Thiele
Musik:Mathias Kanik
Webseite:;
Länge:10 Minuten
Produktion: Lukas Thiele Filmproduktion Lukas Thiele, Fourforone;
FSK:0
Förderer:Kunsthochschule Kassel

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die drei Studenten einer Wohngemeinschaft sind sehr wählerisch bei der Suche nach einem neuen Mitbewohner. An jedem Bewerber haben sie etwas auszusetzen und Lukas Thiele hat mit viel Situationskomik die Befragungen inszeniert, bei denen die drei ein geheimes Zeichen der Ablehnung und eine darauf folgende Fangfrage ausgemacht haben. In dieser Machtposition, die sie selbstzufrieden genießen, werden sie zunehmend unsympathischer, und so gönnt man ihnen, dass sie sich mit Ben, dem letzten Kandidaten, der ihre Strategien durchschaut und sich nicht in die Karten schauen lässt, den schlimmstmöglichen WG-Genossen einhandeln. Der Film funktioniert als eine kleine Komödie über Klischees und Engstirnigkeit, erzählt auf einer tieferen Ebene aber auch davon, dass Rechtsradikale längst nicht mehr an Äußerlichkeiten wie Glatze und Springerstiefel zu erkennen sind. Man muss dem sympathischen jungen Mann am Küchentisch genau zuhören, um ihn als einen fremdenfeindlichen Hetzer zu erkennen. Auch die Jury des Hautauschusses war auf den ersten Blick nicht ganz vom Schluss des Filmes überzeugt. Die Pointe war schon früh gesetzt und das Auftauchen des bedrohlichen Freundes von Ben danach erschien überflüssig und klischeehaft. Doch der Film ist im Rahmen des multinationalen Projektes „fourforone“ entstanden, soll also auch für ein internationales Publikum verständlich sein und so ist das eindeutigere Zeichen am Ende konsequent gesetzt.