Lara - Meine Jahre mit Boris Pasternak
Kurzbeschreibung
In einer Mischung und Dokumenation und nachgestellten Spielfilmszenen entsteht ein Zeit- und Lebensporträt des russischen Schriftstellers Boris Pasternak (1890 - 1960), kommentiert von seiner Lebensgefährtin Olga IwinskajaFilminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Dokumentarfilm |
Regie: | Juraj Herz |
Darsteller: | Olga Iwinskaya |
Drehbuch: | Hans-Jörg Weyhmüller |
Kamera: | Rudolf Blahacek; Karl Kresling |
Schnitt: | Ingrid Wolff |
Musik: | Zdenka Merta |
Länge: | 86 Minuten |
Kinostart: | 06.05.1994 |
Produktion: | Bundesbeauftragte für Kultur*, Art-Oko Filmproductions GmbH, München Bayerischer Rundfunk, München |
Jury-Begründung
Zwei Faktoren prägen die Qualität dieser Dokumentation. Die Geschlossenheit der Inszenierung, die Interviews und seltene Archivbilder, Filmausschnitte aus "Dr. Schiwago" und nachgestellte Spielszenen u.a. zu einer dramaturgisch überzeugenden Einheit zusammenzuführen versteht, und die Persönlichkeit der Protagonistin, die ihr Leben mit Boris Pasternak mit schlichten, dennoch eindringlichen Worten schildert. Längen die sich dabei zuweilen ergeben, werden durch die Spannung überwunden, die sich z.B. bei der Schilderung der Vorgänge um die Verleihung des Nobelpreises einstellt, den Pasternak ablehnen musste, um nicht des Landes verwiesen zu werden. Dass gerade diese erzwungene Entsteidung zum Weltruhm des Romans beitrug, wird beiläufig deutlich."Meine Jahre mit Boris Pasternak"- das ist nicht nur die Geschicht einer großen Liebe, sondern zugleich die Skizzierung ihres politischen Hintergrunds, einer Menschen verachtenden Diktatur, die eine Liebe wie diese, die für staatsgefährdet erachtet wurde, nicht dulden konnte. Der Ausschuss würdigt die hervorragende Leistung der Kamera, der es gelingt, die Protagonistin auf immer neue Art ins Bild zu setzen, der Montage, die mit der Verfremdung von Szenen für stilistischen Ausgleich sorgt und den adäquaten Einsatz der Musik.
Dass "Lara"; Pasternaks zeitweilige Lebensgefährtin Olga Iwinskaja, von ihrem persönlichen Leid ( Verfolgung und mehrjähriger Aufenthalt in Straflagern) so wenig Aufhebens macht, gibt diesem Film seine nachhaltige Wirkung.