La sombra de un dios - Schatten eines Gottes
Kurzbeschreibung
Ein Mann verliert Familie und Freunde durch die Hand eines Gottes. Besser gesagt, durch die Hand eines anderen Mannes, der sich zum Gott erklärt hat und jeden metzelt, der das nicht kapieren will.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Bernhard Hetzenauer |
Darsteller: | Asunción Carrillo Gonzalez; Maria Anita Conchas Medina; Anita Ramos Ahumada |
Drehbuch: | Bernhard Hetzenauer |
Kamera: | Bernhard Hetzenauer |
Schnitt: | Bernhard Hetzenauer |
Länge: | 19 Minuten |
Produktion: | Hetzenauer & Mijatovic AT Bernhard Hetzenauer |
Förderer: | Goethe Institut |
Jury-Begründung
Es gibt Geschichten, die müssen einfach erzählt werden. Und nicht selten sind dies Geschichten, die einem auf seltsame Art und Weise vertraut vorkommen. Genauso ergeht es einem bei Bernhard Hetzenauer LA SOMBRA DE UN DIOS, bei dem man sich manchmal an die Prämisse von Francis Ford Coppolas APOCALYPSE NOW erinnert fühlt. Was LA SOMBRA DE UN DIOS allerdings von dem großen Vorbild unterscheidet, ist, dass diese Geschichte von einem Mann, der dem Wahnsinn verfällt und eine Anhängerschaft um sich schart, wahr ist. Sie wird erzählt von dem Wixaria-Indio Chon, dem Cousin von Faustino, der Gott sucht und schließlich im Jahre 1983 nach einem Besuch heiliger Ort selbst, wie er meint, zu Gott wird. Von da an kennt der Furor von Faustino keine Grenzen mehr, bis die Polizei dem Spuk ein Ende setzte.Vielleicht liegt es an der Sprachbarriere, vielleicht aber auch am mitunter etwas monoton wirkenden Fluss sich oft wiederholender Bildfolgen, dass LA SOMBRA DE UN DIOS bei aller Grausamkeit, von denen der Film berichtet, merkwürdig gedämpft bleibt, was die Emotionen angeht. Vielleicht ist das aber auch Ausdruck der Situation Chons, der die Gefühle, die durch das Erzählen in ihm hochkochen mögen, vor langer Zeit schon abgespalten hat. Auf diese Weise entsteht ein Spannungsfeld zwischen der äußeren Fassung, die der Film bewahrt und den geschilderten Vorgängen, die fast schon an eine Apokalypse oder an eine düstere Legende erinnern.
Im Spannungsfeld zwischen diesen beiden Polen entsteht ein Film mit merkwürdig ambivalenter, aber dennoch fesselnder Atmosphäre, der den Zuschauern allerdings etwas Geduld abverlangt, bis diese sich in den langsamen und monotonen Fluss der Bilder und Worte und nicht zuletzt auch in die Einsamkeit und Verlassenheit Chons hineinfallen lassen können.