L und i heißt Liebe

Kurzbeschreibung

Langzeitdokumentation über den Modellversuch in einer Behindertenwerkstatt, bei dem Erwachsene arbeitsbegleitend die Möglichkeit erhielten, sich durch Lesen- und Schreibenlernen fortzubilden.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Heide Breitel
Länge:94 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat "wertvoll" erteilt.

Der Film führt in eine Werkstatt für Behinderte und zeigt die Spätförderung an Behinderten im Lesen- und Schreibenlernen anhand eines arbeitsbegleitenden Unterrichts über den Zeitraum von eineinhalb Jahren. Er berichtet in zeitlichen Abständen über die erzielten Fortschritte und macht deutlich, welche sozialen Auswirkungen für den einzelnen mit einer besseren Orientierung durch Lesen und Schreiben erreichbar sind. Dem Zuschauer wird es dabei möglich, zu den Personen, die vorgestellt werden, eine Beziehung aufzunehmen.

Die filmische Form bleibt auf die einer Langzeitdokumentation beschränkt, sie entspricht der gestellten Aufgabe und vermittelt einen Eindruck von der Mühe und der Geduld, mit der diese Erfolge erreichbar sind. Dass die Person der Projektleiterin dabei in den Vordergrund tritt, mag zunächst auffallen, doch sind interaktive Lernprozesse dieser Art ohne den Blick auf die Lehrerin und ihre auf Zuwendung angewiesenen Methoden kaum denkbar. Dennoch operiert der Film weitgehend aus der Perspektive der Betroffenen.

Angesichts der Länge von 94 Minuten bemängelte der Ausschuss, dass relativ wenig Informationen über ein zugrunde liegendes didaktisches Konzept vermittelt werden und dass auch ein notwendiges Maß an Selbstreflexion fehlt. So bleibt der Eindruck eines auf Erfolg angelegten Berichtes, dem man seine Wirksamkeit auf ein breiteres Publikum jedoch nicht absprechen kann.