L.A. Confidential

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Film meistert die schwierige Aufgabe, einen Roman mit
unzähligen Handlungssträngen zu verfilmen und doch den Zuschauer
durch kleine Hinweise in jeder Sekunde darüber informiert zu
halten, was gerade geschieht und wie die neuen Wendungen der
Story ausgelöst werden. Dies ist ein Verdienst des klug
konstruierten Drehbuches und der sorgfältigen Regie. "L.A.
Confidential" enthält einen spannenden Cocktail aus Polizeifilm,
Action und Erotik. Die mehr als zwei Filmstunden wirken nicht zu
lange und keine Sekunde langweilig.

Die Story von Skrupellosigkeit und Korrumpierbarkeit der Polizei
erhebt keinen allzu großen Realismusanspruch. Sie ist comichaft
zugespitzt und will Klischees nicht vermeiden, sondern setzt
geradezu auf sie. Dabei kommt die Verstrickung der Polizei
dennoch zum Ausdruck. Die 50er Jahre werden zwar gezeigt, aber
die 90er sind wohl gemeint. Das Geschehen wird von einer
exzellenten Kamera eingefangen. Ausstattung und Musik lassen die
Atmosphäre der 50er Jahre entstehen.

Unbekannte Darsteller in den wesentlichen Rollen erweisen sich
als eine glückliche Lösung. Sie sind nicht auf ihre Rollen
festgelegt und dem Zuschauer bleibt somit die Entscheidung
überlassen, ob er in ihnen einen "good cop" oder "bad cop"
erkennt.