Kramer gegen Kramer

Filmplakat: Kramer gegen Kramer

Jurybegründung

Der Bewertungsausschuss hat dem Film einstimmig das höchste Prädikat zuerkannt. Die menschliche Wärme und Differenziertheit, mit der das aktuelle Thema der Ehescheidung und des Sorgerechts fürs Kind in diesem Film engagiert vor Augen geführt wird, ist der hervorragenden Konzeption von Drehbuch und Regie, der Auswahl und der Führung der Schauspieler, der Qualität der Aufnahmen und ihrer Montage zu danken. So führt der Film — und darin liegt sein zeitkritischer Gehalt! — zum Abwägen der Standpunkte und der Verhaltensweisen der Protagonisten — und bringt den Betrachter damit in die Situation, die Salomo in der Bibel und der Richter im „Kaukasischen Kreidekreis" bei dem Urteil bestehen mussten, wem das Sorgerecht für ein Kind, wem die größere Liebe zu diesem Kind zuzusprechen ist. Aus einer derartigen existentiellen Betroffenheit, die aus der mitvollziehbaren Sachlichkeit des Films resultiert, ergibt sich die Spannung des Geschehens. Denn gerade durch die Kunst des Weglassens erlebt sich der Betrachter als der gleichzeitig Miterlebende wie als der zum Urteil Verpflichtete. Was für alle Hauptgestalten des Films konstitutiv ist, wird auf diese Weise ihm ermöglicht und abverlangt: Stellung zu beziehen.
Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film einstimmig das höchste Prädikat zuerkannt. Die menschliche Wärme und Differenziertheit, mit der das aktuelle Thema der Ehescheidung und des Sorgerechts fürs Kind in diesem Film engagiert vor Augen geführt wird, ist der hervorragenden Konzeption von Drehbuch und Regie, der Auswahl und der Führung der Schauspieler, der Qualität der Aufnahmen und ihrer Montage zu danken. So führt der Film — und darin liegt sein zeitkritischer Gehalt! — zum Abwägen der Standpunkte und der Verhaltensweisen der Protagonisten — und bringt den Betrachter damit in die Situation, die Salomo in der Bibel und der Richter im „Kaukasischen Kreidekreis" bei dem Urteil bestehen mussten, wem das Sorgerecht für ein Kind, wem die größere Liebe zu diesem Kind zuzusprechen ist. Aus einer derartigen existentiellen Betroffenheit, die aus der mitvollziehbaren Sachlichkeit des Films resultiert, ergibt sich die Spannung des Geschehens. Denn gerade durch die Kunst des Weglassens erlebt sich der Betrachter als der gleichzeitig Miterlebende wie als der zum Urteil Verpflichtete. Was für alle Hauptgestalten des Films konstitutiv ist, wird auf diese Weise ihm ermöglicht und abverlangt: Stellung zu beziehen.