Kopfgeld - Einer wird bezahlen

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Was zunächst wie ein in vielen Hollywoodproduktionen schon durchgespielter Entführungsfall mit Lösegeldforderung aussieht, nimmt hier aber doch eine Reihe überraschender Wendungen. Dies dank eines raffinierten Drehbuches, das die Nerven der Zuschauer strapaziert und die Spannung auf hohem Niveau vorantreibt.

Ron Howard inszenierte perfekt, mit großem Aufwand. Die handwerklichen Leistungen, wie Kamera und Montage, sind überdurchschnittlich. Eine Reihe hochkarätiger Darsteller in Haupt- und Nebenrollen, an ihrer Spitze Mel Gibson und Gary Sinise, wissen zu überzeugen.

Kritik wurde im Bewertungsausschuß laut bezüglich der Typisierung der Charaktere: Zu eindimensional zeige sich Mel Gibson in der Rolle eines unbeirrbar seinen Weg gehenden Rächers, zu klischeehaft sei auch die Figur des Haupträdelsführers der Entführungs-Clique. Die Motivation für die Entführung auf das alte Klassendenken zwischen Underdogs und reiche Oberschicht zu reduzieren, sei eben nicht gerade neu und die Moral in der Geschichte doch sehr fragwürdig.