Kondom des Grauens

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein schrecklicher, aber erstaunlicher Film, den die Mehrheit in seiner Regie in diesem Genre ausgezeichnet findet. Es ist eine Mischung aus Science-Fiction-, Horror- und Polizeifilm, der darstellerisch überzeugt und insofern bemerkenswert ist, weil es das Genre des Horror-Films seit vielen Jahrzehnten nicht in Deutschland gegeben hat.

Eigentlich ist dieses auf zwei Comics beruhende Werk ein Männerfilm. Er lebt von originellen Ideen, wie z.B. daß der Gegner nicht ein Held, sondern ein verwandeltes Kondom ist. Man muß aber seine Irritationen überwinden, um dies deutsche Team zu würdigen, das sich in New York sagt, "wir spielen jetzt alle einmal Amerikaner".

Für die Minderheit des Bewertungsausschusses ist die Grenze zur Geschmacklosigkeit überschritten. Sie kann sich auf die Geschichte und die Ästhetik dieses Filmes nicht einlassen.

Die Mehrheit aber findet, daß man den Film so nehmen müsse, wie er ist. Streckenweise kann man lachen, sogar befreit lachen, wenn sich der Film auch am Anfang nur langsam entwickelt, und man Schwierigkeiten hat, in das Tempo hineinzukommen. Zunächst betrifft die Kondom-Seuche nur die Schwulen und Nutten, und erst als ein Präsidentschaftskanditat angefallen wird, beginnt langsam das Umfeld aufzuwachen und die Horror-Seuche ernst zu nehmen.