Komm tanz mit mir
Kurzbeschreibung
Dokumentation über die Arbeit einer 88jährigen, ehemaligen Tänzerin und Tanzpädagogin mit Langzeitpatienten einer psychiatrischen Klinik.Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Dokumentarfilm |
Regie: | Claudia Willke |
Darsteller: | Trudi Schoop |
Drehbuch: | Judith Adam; Claudia Willke |
Kamera: | Giesela Tuchtenhagen |
Schnitt: | Gudrun Steinbrück |
Länge: | 81 Minuten |
Produktion: | Claudia Willke Filmproduktion Claudia Willke |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Ein Porträt ist es nicht, das hier von der 88jährigen Tänzerin und Tanzpädagogin Trudi Schoop vorgestellt wird, wohl aber eine Dokumentation, die mehr - als eine Personality-Show - Auskunft gibt über einen Menschen, den Greisin zu nennen sich als absurd erwiese. Wie diese Frau es fertigbringt, binnen drei Wochen in einer psychiatrischen Klinik gestörten und verstörten Patienten und Patientinnen einen Begriff von Lebensfreude zu vermitteln, ihre Kontaktarmut aufzubrechen und ihnen ein Stück menschlicher Würde zurückzugeben, das filmisch adäquat interpretiert. Mit der gleichen Geduld, die Frau Schoop im Umgang mit den ihr Anvertrauten erweist, widmet sich die Kamera ihren Bildern, die ebenso erschüttern wie ermutigen. Sie dokumentieren die wundersame Verwandlung menschlicher Wracks in Menschen mit Gefühlen und Empfindungen. Die in diesem Zusammenhang gestellte Frage, ob der Film die Kranken etwa als Objekt missbrauche, beantwortet sich von selbst durch die spür- und sichtbare Entwicklung der Objekte zu Subjekten.Das ist abermals das Verdienst der Kamera, die sehr genau hinschaut, ohne indiskret zu werden und ihren sachlich-selbstlosen Stil bis in die Schussszene durchhält, ohne moralisierenden Kommentar auskommend, allein auf die Protagonistin ausgerichtet, die schließlich selbst wie verjüngt und verwandelt abtritt.