Koma

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Hochsommertag in Berlin. Die Luft flirrt, die Menschen gehen ihren alltäglichen Verrichtungen nach. Und doch ist etwas anders, wird dieser Alltag durch etwas gestört. Man erkennt, dass es etwas Schreckliches ist, und kann durch den Schleier der Verwirrung doch nicht genau benennen, was es ist.
Erst nach und nach erfährt der Zuschauer, dass die eigentliche Katastrophe nicht der Autounfall ist, sondern diese in der Unfassbarkeit des Amoklaufs besteht, den ein Jugendlicher im wahrsten Sinne des Wortes aus heiterem Himmel begeht.
Die FBW-Jury war sich nicht einig, ob die Klammer der Geschichte zu offen war, zu wenig Hintergründe und Erklärungen für den Amoklauf liefert, oder ob dies nicht gerade die Stärke dieses Films darstellt. Die vielfältige visuelle Aufarbeitung der unterschiedlichen Wahrnehmungen und die durch den Amokschützen ausgelösten emotionalen und realen Kettenreaktionen vermochten jedoch derart zu fesseln, dass die hölzernen Dialoge und Unstimmigkeiten in der Dramaturgie der Ereignisse und Rückblende nicht schwer genug wogen, um dem Film nicht doch ein Prädikat zu erteilen.
Die vielfältige visuelle Bildwahl, die geschickte Montage und das spannende, gekonnte Spiel mit dem Filmmaterial rechtfertigen dies allemal.