King George - Ein Königreich für mehr Verstand
Filminfos
Gattung: | Komödie; Spielfilm; Tragikomödie |
---|---|
Regie: | Nicholas Hytner |
Darsteller: | Helen Mirren; Nigel Hawthorne; John Wood; Sir Ian Holm |
Drehbuch: | Alan Bennet |
Kamera: | Andrew Dunn |
Musik: | George Fenton |
Länge: | 110 Minuten |
Kinostart: | 02.11.1995 |
Verleih: | Concorde |
Produktion: | Goldwyn, Samuel, Productions, Inc., New York, N.Y., Channel Four Films, London |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Der Untertitel - Ein Königreich für mehr Verstand - weckt nach Meinung des Bewertungsausschusses falsche Erwartungen, denkt man doch eher an eine Komödie als an die Beschreibung des Verlaufs einer Krankheit des Königs. Dabei enthält der Film durchaus komödiantische Elemente, die sich immer wieder mit tragischen Szenen reiben. Verweise auf Shakespeare und die Vorlage, ein Theaterstück, erklären zwar diese Intention, doch die theatralischen Effekte, in denen unterschiedlichen Sichtweisen Raum gegeben wird, erzeugen in diesem Film eher Irritationen und störende Distanzierungen zum Geschehen.Abgesehen von aufwendigen historisierenden Masken, Kostümen, Ausstattung und der ungewöhnlich intensiven Rollenführung, ist die filmische Gestaltung nur teilweise gelungen. Eine "modern" anmutende, Aufmerksamkeit heischende Kameraführung und eine aufgesetzt wirkende, das Geschehen programmatisch verdoppelnde Musik, scheinen wie parallel zu der Geschichte entwickelt und mindern die Faszination.
Hervorragend sind die Leistungen der Darsteller, vor allem Nigel Hawthorne. Sie erzeugen trotz der filmischen Mängel immer wieder Spannung und Mitgefühl. Normalität und Krankheit in einem höfisch absolutistischen Machtapparat werden überzeugend dargestellt und deren Rollenspiel-Charakter entlarvt. Die Personenkonstellation mit teils nur typisierten Figuren (Thronfolger) und in historischen Kostümen und Kulisse erscheinen wie in der heutigen Zeit sich bewegende Figuren (Diener) und überzeugen in ihrer Widersprüchlichkeit durchaus reizvolle und überraschende Varianten und Brechungen, so daß die Erzählung teilweise wie ein Spiel im Spiel wirkt.