King George - Ein Königreich für mehr Verstand

Kinostart: 02.11.95
1994
Filmplakat: King George - Ein Königreich für mehr Verstand

Kurzbeschreibung

Geschichte über George III im England des 18. Jahrhunderts
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm; Tragikomödie
Regie:Nicholas Hytner
Darsteller:Helen Mirren; Nigel Hawthorne; John Wood; Sir Ian Holm
Drehbuch:Alan Bennet
Kamera:Andrew Dunn
Musik:George Fenton
Länge:110 Minuten
Kinostart:02.11.1995
Verleih:Concorde
Produktion: Goldwyn, Samuel, Productions, Inc., New York, N.Y., Channel Four Films, London
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Untertitel - Ein Königreich für mehr Verstand - weckt nach Meinung des Bewertungsausschusses falsche Erwartungen, denkt man doch eher an eine Komödie als an die Beschreibung des Verlaufs einer Krankheit des Königs. Dabei enthält der Film durchaus komödiantische Elemente, die sich immer wieder mit tragischen Szenen reiben. Verweise auf Shakespeare und die Vorlage, ein Theaterstück, erklären zwar diese Intention, doch die theatralischen Effekte, in denen unterschiedlichen Sichtweisen Raum gegeben wird, erzeugen in diesem Film eher Irritationen und störende Distanzierungen zum Geschehen.

Abgesehen von aufwendigen historisierenden Masken, Kostümen, Ausstattung und der ungewöhnlich intensiven Rollenführung, ist die filmische Gestaltung nur teilweise gelungen. Eine "modern" anmutende, Aufmerksamkeit heischende Kameraführung und eine aufgesetzt wirkende, das Geschehen programmatisch verdoppelnde Musik, scheinen wie parallel zu der Geschichte entwickelt und mindern die Faszination.

Hervorragend sind die Leistungen der Darsteller, vor allem Nigel Hawthorne. Sie erzeugen trotz der filmischen Mängel immer wieder Spannung und Mitgefühl. Normalität und Krankheit in einem höfisch absolutistischen Machtapparat werden überzeugend dargestellt und deren Rollenspiel-Charakter entlarvt. Die Personenkonstellation mit teils nur typisierten Figuren (Thronfolger) und in historischen Kostümen und Kulisse erscheinen wie in der heutigen Zeit sich bewegende Figuren (Diener) und überzeugen in ihrer Widersprüchlichkeit durchaus reizvolle und überraschende Varianten und Brechungen, so daß die Erzählung teilweise wie ein Spiel im Spiel wirkt.