Kinderspiele

Kinostart: 02.09.93
1992
Filmplakat: Kinderspiele

Kurzbeschreibung

Ein 11jährige, aus dem Arbeitermilieu stammender Junge versucht vergeblich, die zerrüttete ehe seiner Eltern zu kitten und bringt schließlich seinen Vater um.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Wolfgang Becker
Darsteller:Oliver Bröcker; Burghart Klaußner; Angelika Bartsch; Jonas Kipp
Drehbuch:Horst Szerba
Kamera:Martik Kukula
Schnitt:Wolfgang Becker
Musik:Christian Steyer
Länge:111 Minuten
Kinostart:02.09.1993
Verleih:Senator
Produktion: FFG Film und Fernseh GmbH, Berlin, FFG Film und Fernseh GmbH, Berlin im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens, Mainz
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Volle Zustimmung des Bewertungsauschusses zu einer beklemmend rigoros erzählten Geschichte, die mit zeitweilig kaum erträglicher Realistik eine deutsche Familientrgödie aufdeckt, wobei es gleichgültig ist, ob sie im Wester oder Osten angesiedelt wäre: in den 60er Jahrengab es ein derart tristes soziales Milieu hüben wie trüben.
Ein 11jähriger Junge, der sich von Vater und Mutter verlassen fühlt, kämpft verzweifelt um Liebe, Anerkennung, doch was er auch tut, um seine Eltern wieder zusammenzubringen, mißlingt ihm, es schlägt alles ins Gegenteil um. Am Ende wird er, der Sohn eines brutalen Vaters, an desen Tode schuldig. Es ist dies, wenn man so will, eine Studie der wahrhaft alltäglichen Gewalt, der autoritären Erziehung, deren Mißbrauh eine ohnmächtige Gesellschaft tatenlos zuschaut.
Diese Sozialstudie in einen Film umzusetzen, dessen Überlänge dramaturgisch begründet ist, hat der Rehisseur Wolfgang Becker fertiggebracht. Sein Gespür für das subtile Böse, das sich selbst als Opfer entlarvt, schuf hier "Kinderspiele" besonderer Art. Wie nahe im kindlichen Alter scheinbar harmlose Spiele und erbarmungslose Wirklichkeit wohnen, das zeigt dieser bedrückende, beeindruckende Film, der bei aller Düsternis makabaren Humor nicht ausklammert.