Kiezmiez

Filmplakat: Kiezmiez

Kurzbeschreibung

Prenzlauer Berg 2011: Zwei Menschen mit Migrationshitergrund werden von zwei Vertretern der "Kiezmiliz" mit fremdenfeindlichen Parolen empfangen. Alles nur wegen eines schwäbischen Nummernschildes?
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Boris Keidies
Darsteller:Bolor Sharaa; Ernest Allan Hausmann; Stefan Rudolf; Barnaby Metschurat; Norbert Rost
Drehbuch:Hans Henner Hess
Kamera:Daniel Bussmann; Michael Gabat
Schnitt:Michael Gabat
Musik:Mattef Kuhlmey
Länge:3 Minuten
Produktion: Möchtegern Film GbR Hess/Keidies Boris Keidies

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eine kleine, aus dem Handgelenk inszenierte Momentaufnahme, die die aktuellen Zustände in einem Berliner Kiez beschreibt. Am Prenzlauer Berg hat der Widerstand gegen die Gentrifizierung ein neues Feindbild geschaffen, und so sind dort Schwaben und Yuppies die mit Hass-Parolen und Bedrohungen angegriffenen Opfer. Das wird hier auf den komischen Punkt gebracht, indem ein offensichtlich fremdländisches Paar von zwei typischen Kiezbewohnern angepöbelt und bedroht wird. Da wird auch schon mal ein brennendes Feuerzeug an das Tankloch des Autos gehalten, und ein harmloser Passant beschimpft und in die Flucht geschlagen Die Filmemacher legen geschickt eine falsche Spur, und erst das Stuttgarter Autokennzeichen macht als Schlusspointe deutlich, warum die beiden Männer so aggressiv gegen den Dunkelhäutigen und die Asiatin vorgehen. KIEZMIEZ hat den Charme einer filmischen Polemik, die spontan und unmittelbar entstanden ist. Er ist mit Wut im Bauch, aber auch mit Witz gemacht und bekommt dafür das Prädikat wertvoll.