Keinohrhasen

Kinostart: 20.12.07
2007
Filmplakat: Keinohrhasen

FBW-Pressetext

Mit einer fulminanten Starbesetzung und angehäuft mit selbstironischem Humor inszeniert Til Schweiger die altbekannte Geschichte eines ungleichen Paars. Dabei variiert der Film gekonnt die Motive jener romantischen Komödien, die Til Schweiger in den 90er Jahren selbst als Star etablierten. Neben Jürgen Vogel, der mit einem amüsanten Kurzauftritt brilliert, muss man Nora Tschirner hervorheben, die die Rolle der grauen Maus konsequent und ungemein glaubwürdig verkörpert.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Til Schweiger
Darsteller:Til Schweiger; Matthias Schweighöfer; Nora Tschirner; Alwara Höfels; Barbara Rudnik
Drehbuch:Til Schweiger; Anika Decker
Länge:115 Minuten
Kinostart:20.12.2007
Verleih:Warner
Produktion: Barefoot Films Produktion
FSK:6
Förderer:MBB

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Spezies „Keinohrhasen“, die einzige bisher unbekannte Art der Plüschtiere wird im gleichnamigen Film von Til Schweiger dem Zuschauer bekannt gemacht. Ihr besonderes Merkmal, sie bzw. er - der Hase - hat keine Ohren. Nicht nur dem Hasen fehlen die Ohren auch der Hauptfigur Ludo, einem Klatschreporter und seinem ständigen Begleiter dem Fotografen Moritz fehlt so manches. Im Job leidlich erfolgreich, von einem cholerischen Chefredakteur geplagt, von einer Party zur anderen gehetzt jagen sie dem wahren Leben nach. Nach einem hässlichen Arbeitsunfall wird Ludo zu 300 Stunden sozialem Dienst im Kindergarten verurteilt und tritt diesen lustlos an.

Bereits die Einführung stimmt den Zuschauer auf eine romantische Komödie der naiven Art ein. Dem Genre entsprechend finden die Scherze gelegentlich auch unter der Gürtellinie statt, jedoch meist zugunsten der Frauen, die in diesem Film ohnehin das starke Geschlecht repräsentieren. Die Männer dagegen ziehen öfter die A-Karte, um im Jargon des Films zu bleiben und sehen ab und zu richtig alt aus. So wie Jürgen Vogel, der zu Beginn und zum Schluss einen Cameo-Auftritt absolviert, der Vergnügen bereitet.

So mancher Griff in die Klamottenkiste der deutschen 90er-Jahre Komödie wird nicht erspart, dafür ist eine hervorragend agierende Nora Tschirner in der Hauptrolle zu sehen, die konsequent das hässliche Entlein gibt und dabei viel Charakter zeigt. Die Entwicklung der beiden Hauptrollen ist hier positiv zu erwähnen, wenn auch in einigen Szenen Inszenierungsschwächen nicht zu übersehen sind.

Eine wohltuende Selbstironie von Drehbuch und Regie kann konstatiert werden, allerdings ist der Film mit 100 Minuten deutlich zu lang geraten, Kürzungen hätten ihm in einigen Szenen gut getan.

Die Jury hat nach ausführlicher Diskussion die versöhnlichen Eigenschaften des Films anerkannt und gewürdigt.