Karawane nach Bethlehem

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein origineller Versuch, die christliche Weihnachtsgeschichte für Vorschul- und Grundschulkinder zu erzählen - in einer interessanten Synthese von Animationsfilm, Texten und musikalischem Element.

Die Animationen stammen von der jungen Kölner Künstlerin Daria Naumez. Ihre Flachfiguren haben den Gestus von Kinderzeichnungen in plakativer Farbigkeit, assoziieren aber auch mittelalterliche Buchmalerei. Den inhaltlichen Rahmen des Films setzt die dem heutigen Alltag gestellte rhetorische Frage: „Hast Du schon Gott gesehen?“

Nach der Botschaft „Ich will Ihnen meinen Sohn schicken“, setzt die eigentliche Weihnachtsgeschichte ein, von der Verkündung der Engel, der Karawane der Hirten nach Bethlehem bis zum Jesuskind im Stall. Ein Schlusschor mit „Oh du fröhliche …“ begleitet die Rückkehr der Hirten.

Die Texte entsprechen einem schlichten, kindlichem Duktus, sind zuweilen auch etwas kindertümelnd („... la-la/Ich bin da und Du bist hier/Wickelkind, Jesuskind/schläft bei Rind“).

Gelungen ist die Umsetzung der musikalischen Konzeption von Martin Geck (unter anderem Professor für Musik an der Universität Dortmund). Ein opulenter Musikteppich, sorgfältig komponiert und kontrastreich interpretiert. Er umfasst nicht nur Bach, Beethoven oder christliche Choräle; er zitiert auch Ravel, Popmusik und Blues bis hin zur orientalischen Folklore.

Neben der fokussierten Zielgruppe haben mit Bestimmtheit auch erwachsene Rezipienten ein ästhetisches Vergnügen an der auf diese Weise vermittelten Botschaft.