Kameraden

Kurzbeschreibung

Zwei Soldaten werden sich selbst der größte Feind.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Patrick Baumeister; Peter Rothapfel
Darsteller:Erol Nowak; Thomas Sprekelsen
Drehbuch:Patrick Baumeister; Peter Rothapfel
Länge:15 Minuten
Produktion: Patrick Baumeister, Patrick
Förderer:MBB

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Zwei Soldaten gehen durch eine Schneelandschaft, unklar ob sie auf der Flucht sind oder ob sie eine Aufgabe hierher führt. Sie sehen einen Turm und beschließen, ihn als Quartier zu nutzen. Gleichzeitig Dienststube und Schlafraum stellt sich auf engem Raum schnell heraus, dass sie zwei ganz verschiedene Charaktere sind: depressiver nikotinsüchtiger Misanthrop der eine, Frischluftfanatiker und Naturliebhaber der andere. Während der Raucher bei offenem Fenster friert, stinkt es dem anderen, und er muss das Fenster aufreißen. So eskaliert die Gegensätzlichkeit bald zum offenen Kampf. Und als sie schließlich weiterziehen, zusammen geschweißt auf Gedeih und Verderb, tragen sie beide Blessuren der gegenseitigen Intoleranz zur Schau.

Die Farce in strengem Schwarz-Weiß zeigt, dass der Mensch des Menschen größter Feind ist. Diese Metapher zieht sich ganz offensichtlich und mit scherenschnittartigen Gesten und Klischees durch den Film. Die Sinnlosigkeit des Aufenthalts im Turm, der Mangel an sinnvollem Tun wirft die beiden auf sich selbst zurück. Das erzählt der Film in immer neuen Wendungen und wirkt damit teilweise redundant. Seine slapstickhaften Szenen weiten sich zu absurden Situationen. Eine Entwicklung ist gleichwohl nicht zu erkennen, kann nicht erwartet werden. Dieser Ansatz war einem Teil der Jury zu konventionell, in ihrem Muster zu bekannt.

Die im Film verwendeten Mittel der Doppelung und die sarkastische Endspielsituation sind zwar nicht als innovativ zu bezeichnen, dennoch zeigt der Film handwerklich gute Arbeit und führt seine Idee konsequent zu Ende.