Kalte Haut

Kurzbeschreibung

Marion kommt aus dem Gefängnis. Die Konflikte warten ...
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Sebastian Kutzli
Darsteller:Lima Ben-Jannet; Dorothea Koniszweski
Drehbuch:Sebastian Kutzli
Länge:15 Minuten
Produktion: Hochschule für Fernsehen und Film München, Abt. IV

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Geschichte handelt von Marion, die nach Verbüßung ihrer Strafe aus dem Frauengefängnis entlassen wird. Auf dem Weg zu ihrer früheren Freundin, die sie mit ihrer Kampfsportausbildung einst vor zwei Vergewaltigern schützen wollte, wobei einer der beiden Männer überraschend zu Tode gekommen war, muss sie eine schockierende Entdeckung machen.
Sperrig und nicht anbiedernd entfaltet sich der Film, operiert auf unterschiedlichen Zeitebenen, erzählt zwei oder mehr Geschichten zugleich.
Mit atmosphärisch dichten Rückblenden hält der Film seine Zuschauer in Spannung - bis zur Auflösung, die letztlich keine ist, weil sie neue Fragen aufwirft. Die Hauptdarstellerin ist überzeugend besetzt. Gut gelungen ist die filmische Darstellung der feindlichen Umwelt, in der jeder sich aus Angst vor Jugendbanden jederzeit behaupten muss. Die Trostlosigkeit der Gegend, der Widerstand gegen die Feindseligkeit und die Flucht aus diesem Umfeld sind das Thema. All dies wird in Bild und Ton, untermalt mit melancholischer, aber nicht trauriger Gitarrenmusik, glaubhaft eingefangen.
Vielleicht hätte die zwiespältige Rolle der vergewaltigten Freundin deutlicher gezeichnet werden können, damit sich die Betrachter weniger mit der Frage beschäftigen, ob die Vergewaltigung überhaupt eine war. Aber darauf kommt es letztlich für den Kern des Films nicht an.