Kalt ist der Abendhauch

Kinostart: 21.09.00
2000
Filmplakat: Kalt ist der Abendhauch

Kurzbeschreibung

Im hohen Alter und in Erwartung eines Besuchers läßt Charlotte
die Geschichte ihrer Familie, ihres Lebens und ihrer Jugendliebe
Revue passieren.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Rainer Kaufmann
Darsteller:Heinz Bennent; August Diehl; Gisela Trowe
Länge:124 Minuten
Kinostart:21.09.2000
Verleih:Senator
Produktion: Senator Film Produktion GmbH, Senator Film Produktion; ProSieben Media AG;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Rainer Kaufmanns zweiten Verfilmung eines Romans von Ingrid Noll
kann man im besten Sinne des Wortes Kongenialität bescheinigen.
Episch und mit großem Atem erzählt der Film die Geschichte des
Lebens und der großen Liebe von Charlotte und gleichzeitig die
Geschichte ihrer Familie über einen Zeitraum von mehr als 60
Jahren.
Mit leichter Hand inszenierte Kaufmann die teils tragischen,
teils melancholischen, teils heiteren Szenen. Sicher wird auch
der schwarze Humor der Romanvorlage getroffen. Ein hervorragendes
Drehbuch sorgte für die gute Konstruktion des Films mit kunstvoll
gesetzten Rückblenden und überraschenden Momenten, die zum Schluß
des Films alle aufgelöst sind. Präzise zeichnet der Film eine
Zeit des verworrenen Lebens nach dem Krieg, einer Zeit des
Neubeginnens und zugleich der Bewältigung von Schicksalsschlägen.
Und der Film ist auch ein Plädoyer für die Liebe im Alter, ohne
jemals ins Peinliche abzugleiten.
Eine vorzügliche Kamera zaubert Bilder von großer Intensität. Die
Atmosphäre einzelner Szenen wird durch die warmen und weichen
Farben noch verstärkt. Auch wenn sich der Film für seine
Erzählung Zeit läßt, so stimmen Montage und Rhythmus perfekt.
Ein Lob auch dem guten Casting, das mutig einige Hauptrollen mit
neuen und unverbrauchten Gesichtern besetzte. Dies gilt besonders
für Fritzi Haberlandt als junge und Gisela Trowe als alte
Charlotte. Brillant aber auch August Diehl und Heinz Bennent in
ihren Rollen-Pendants. Die einfühlsame musikalische Begleitung
durch Niki Reisers Originalkompositionen runden die große
filmische Leistung ab.