Kaktus

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film erhielt im Bewertungsausschuss das höchste Prädikat; die Entscheidung fiel mit 3:1 Stimmen.

Innerhalb des Genres “Experimentalfilme in der Bundesrepublik Deutschland“ ist hier ein spielerisch leichter, ästhetisch überzeugender Film entstanden, der von dem exotischen Gewächs Kaktus ausgeht und diesen Gegenstand in immer neuen Variationen ins Surreale transponiert. Es entsteht ein einfallsreicher, spannungsvoll und strukturell mit der Musik von Boris Blacher übereinstimmender filmischer Ablauf von formalen Veränderungen. Dabei werden Farben, Formdetails, Belichtungen und tricktechnische Effekte als Parameter der Gestaltung eingesetzt. Die Bildfolgen sind synchron zu variablen Rhythmus der Musik manchmal hämmernd und hektisch. Dadurch wird im Betrachter eine Irritation ausgelöst, die allerdings auch durch den Exotismus des Gegenstandes sinnvoll begründet werden kann. Eingewandt wurde, dass das Spiel mit den Farben und Formen beliebig fortgesetzt werden könnte, wenn nicht durch die Musik Ablauf und Dauer dieser filmischen Komposition bedingt würde. Da der Film insgesamt aber außergewöhnlich bleibt, schien dem Bewertungsausschuss das höchste Prädikat gerechtfertigt.