Kai Rabe gegen die Vatikankiller

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Persiflage auf die Filmwelt spielt doppelbödig mit
altbekannten Klischees von Rollenbeschreibungen. Mordszenen
werden karikiert und kurz vor der Schmerzgrenze durch die
Erklärung aufgelöst, hier dreht ein Filmteam. Sogleich setzt sich
die Vorführsituation fort, der Serienkiller treibt weiter sein
Unwesen und bietet damit eine Projektionsfläche für bunt
gemischte Filmzitate und Rollenverdrehungen.

Daß sich die Geschichte nicht völlig verliert, ist vor allem den
gut aufgelegten Darstellern zu danken. Hier haben sie die
Möglichkeit, stark überzogen die coolen Typen zu spielen, und was
sonst in Pausengesprächen oder an Stammtischen der Erheiterung
dient, einmal mit viel Dampf und Augenzwinkern auf die Leinwand
zu bringen. Immer wieder reißt ein weiterer Mord die nachlassende
Spannung hoch und nicht zuletzt wartet man auch darauf, welche
prominenten Fernsehstars denn in welcher tollen Verkleidung
erscheinen werden.

Bei Ausstattung und Kostümen wurden sichtlich weder Kosten noch
Mühen gescheut, und dieser Aufwand ist geschickt von einer um
Hochglanzästhetik bemühten Kamera eingefangen. Überwältigt von
der Möglichkeit, Klischee und Zitat platt bedienen zu dürfen,
entstehen in allen Bereichen handwerklich gute oder auch perfekte
Arbeiten. Die dramaturgischen Schwächen in der Führung der
Handlungsstränge werden damit jedoch nur bedingt ausgeglichen.