Just Mercy

Kinostart: 27.02.20
2018
Filmplakat: Just Mercy

FBW-Pressetext

Das bewegende Justizdrama von Destin Daniel Cretton erzählt die wahre Geschichte des zu Unrecht zum Tode verurteilten Afro-Amerikaners Walter McMillian und seinem Anwalt, der für ihn einen unermüdlichen Kampf für Gerechtigkeit führt.

Als jungem Anwalt, der in Harvard studiert hat, stehen Bryan Stevenson alle Karrieretüren offen. Doch seitdem Bryan im Rahmen eines Praktikums mit einem Kandidaten in der Todeszelle über seinen unfairen Prozess gesprochen hat, ist ihm klar, dass er hier viel Gutes tun kann. Und so geht er nach Alabama, um mit einer engagierten Anwaltskollegin Menschen zu verteidigen, die zu Unrecht verurteilt wurden. Als Bryan bei einem seiner Besuche im Gefängnis Walter McMillian begegnet, wird er sich schnell der besonderen Schwere dieses Falls bewusst. Seit mehreren Jahren sitzt Walter, der wie Bryan ein Afro-Amerikaner ist, im Gefängnis. Er wird des Mordes an einer jungen Frau beschuldigt, beteuert jedoch seine Unschuld. Als Bryan den Fall näher untersucht, merkt er, dass nicht nur die Zeugenaussagen in der Anklage gegen McMillian auf wackeligen Füßen stehen. Schnell stellt sich heraus, dass Walter in einem System voller Vorurteile und Hass nie eine Chance auf Gerechtigkeit hatte. Ein Missstand, den Bryan entschlossen ist, offenzulegen – um sich dagegen zu stellen. Das mitreißende Justizdrama JUST MERCY von Destin Daniel Cretton, basiert auf der Biografie des Rechtsanwalts Bryan Stevenson. Mit genauem Gespür für seine Figuren erzählt der Film seine fesselnde Geschichte. Und je mehr man sich als Zuschauer in das Schicksal von Walter McMillian einfühlt, desto mehr spürt man die gnadenlose Ungerechtigkeit, die ihm, als Einer von Vielen, widerfahren ist. Das gelingt auch durch die eindrückliche Darstellung von Jamie Fox, der die Frustration, die Verzweiflung und die Resignation in jedem intensiven Dialog glaubwürdig verkörpert, ebenso wie Michael B. Jordan als Bryan Stevenson, in dessen Gesicht sich Entschlossenheit und langmütiger Kampfgeist ausdrücken. Der Film steht, mit seiner klaren Botschaft, in einer Erzähltradition mit Klassikern wie Harper Lees „Wer die Nachtigall stört“ und ist als filmischer Appell an Gerechtigkeit und Menschenwürde ein hochaktueller und wichtiger Film.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Destin Daniel Cretton
Darsteller:Michael B. Jordan; Brie Larson; Jamie Foxx; u.a.
Drehbuch:Destin Daniel Cretton; Andrew Lanham
Buchvorlage:Bryan Stevenson
Kamera:Brett Pawlak
Schnitt:Nat Sanders
Musik:Joel P. West
Länge:137 Minuten
Kinostart:27.02.2020
Verleih:Warner
Produktion: Endeavor Content, MACRO; Netter Productions; One Community; Outlier Society; Participant;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film von Destin Daniel Cretton erzählt die wahre Geschichte eines Afroamerikaners, der 1989 in Alabama für einen Mord verhaftet und verurteilt wurde, den er nicht begangen hat. Über viele Jahre und im Laufe von mehreren Prozessen versucht ein junger Anwalt, ihn aus der Todeszelle herauszuholen und schließlich seinen Freispruch zu erwirken. Der Gerichtsfilm folgt sachlich den einzelnen Schritten dieser Verteidigung, und gerade deshalb hat JUST MERCY eine große erzählerische Kraft, denn der Film macht glaubhaft nachvollziehbar, wie machtlos Afroamerikaner gerade in den Südstaaten der USA der Willkür von Polizei, Justiz und Gefängnis ausgesetzt sind. Ein entscheidender Unterschied zu den meisten US-amerikanischen Filmen über den Kampf für die Bürgerrechte der Afroamerikaner besteht darin, dass hier der Anwalt, der sich gegen das Unrecht engagiert, selbst Afroamerikaner ist. Der Film steht klar in der Tradition von Justizfilmen wie WER DIE NACHTIGALL STÖRT, deren konventionellen, ruhigen Erzählfluss, er folgt. Eine der bösen Ironien des Film (und der realen Geschichte) besteht darin, dass der Fall im Geburtsort der Autorin Harper Lee verhandelt wird, und der junge Anwalt wiederholt darauf hingewiesen wird, wie stolz man darauf ist, während dort offensichtlich immer noch der gleiche Rassismus herrscht wie in den 1930er Jahren, in denen Harpers Roman spielt. JUST MERCY wirkt auch durch die Leistung der Schauspieler so erschütternd. Michael B. Jordan gibt der Figur des jungen Anwalts Bryan Stevenson die Ausdauer und Sturheit, die nötig sind, um solch einen jahrelangen Kampf um einen Mann in der Todeszelle durchzustehen, und Jamie Fox gibt dem Justizopfer Walter McMillian die Ruhe eines Mannes, der über die Jahre zu einem Stoiker geworden ist. Ein wichtiger Film und ein Film, der wütend macht.