FBW-Pressetext
Ein Film über Teenager ohne pubertären Weltschmerz, ohne Mobbing an der Schule, ohne hilflose oder bornierte Eltern, ohne Gewalt und ohne Drogenexzesse. Alleine dadurch ist Juno schon einer der originellsten Filme der letzten Zeit. Denn auch wenn eine 16jährige ungewollt ein Kind erwartet, führt dies nicht unbedingt in eine Tragödie. Wenn sie so souverän, intelligent, schlagfertig und sympathisch wie die Titelheldin ist, können die neun Monate ihrer Schwangerschaft durchaus zu einer Komödie werden, ohne auch nur in die Nähe einer kitschigen Idylle zu geraten.Filminfos
Kategorie: | Arthouse |
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Gattung: | Komödie; Spielfilm |
Regie: | Jason Reitman |
Darsteller: | Jennifer Garner; Jason Bateman; Ellen Page; Michael Cera |
Drehbuch: | Diablo Cody |
Länge: | 96 Minuten |
Kinostart: | 20.03.2008 |
VÖ-Datum: | 18.07.2008 |
Verleih: | Fox |
Produktion: | Fox Searchlight Pictures, Mandate Pictures, Mr. Mudd |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Ein Film über Teenager ohne pubertären Weltschmerz, Mobbing an der Schule, hilflose oder bornierte Eltern, Gewalt und Drogenexzesse. Alleine dadurch ist Juno schon einer der originellsten amerikanischen Filme der letzten Zeit.Zudem verzichtet er auf all die melodramatischen Tricks, die in Dramen sonst üblich sind - ja er kommt sogar ohne eine eindeutig negativ gezeichnete Figur aus: Jeder Charakter wird sensibel und komplex gezeichnet und bekommt zumindest eine Szene, in der er sich voll entfalten kann und als liebenswerter Mensch entpuppt.
Dabei ist der Film komisch, berührend, klug, charmant - und all dies mit einer ganz eigenen Gelassenheit. Denn auch wenn eine 16jährige ungewollt ein Kind erwartet, führt dies nicht unbedingt in eine Tragödie. Wenn sie so souverän, intelligent, schlagfertig und sympathisch wie die Titelheldin ist, können die neun Monate ihrer Schwangerschaft durchaus zu einer Komödie werden.
Ellen Page gelingt es, Junos Entwicklung in dieser Zeit mit so vielen emotionalen Nuancen darzustellen, wobei sie mit einer Geste und einem Blick oft noch mehr ausdrücken kann als mit ihren wunderbar geschriebenen Dialogstellen. Dieses junge Mädchen wird zu einer der lebendigsten und positivsten Filmfiguren der letzten Jahre.
Dies ist auch dem sehr geschickten Drehbuch geschuldet, das nie den dramaturgisch ausgetretenen Pfaden folgt, sondern statt dessen ständig mit unerwarteten Wendungen überrascht, wobei die einzelnen Motive subtil eingeführt, angedeutet und weitergeführt werden.
Auch die Inszenierung ist aus einem Guss, und überall merkt man, wie inspiriert die Filmemacher durch diese Geschichte waren - sei es beim Vorspann, der Filmmusik oder dem unaufgeregten Rhythmus des Schnitts.
Und dass Juno nie auch nur in die Nähe einer kitschigen Idylle gerät, ist vielleicht die größte Überraschung.