Johnny English - Man lebt nur dreimal

Filmplakat: Johnny English - Man lebt nur dreimal

FBW-Pressetext

Der dritte Teil der Agentenparodie bringt den tollpatschigsten Geheimagenten Ihrer Majestät wieder zurück in den aktiven Dienst – um das Königreich vor einer Bedrohung durch Hacker zu schützen.
Nachdem der britische Geheimdienst MI7 Opfer eines Hackerangriffes geworden ist und die Identitäten aller aktiven Agenten entlarvt wurden, muss England auf die Agenten zurückgreifen, die man eigentlich schon in den Ruhestand geschickt hatte. Und so kehrt Johnny English, der als Lehrer seinen Schülern sowieso lieber sein Spionagewissen vermittelt als Geografiekenntnisse, zurück in den aktiven Dienst. Im Auftrag einer unter dem öffentlichen Druck immer panischer werdenden Premierministerin soll English verhindern, dass die Hacker weiterhin das Königreich digital bedrohen. Eine Aufgabe, der sich English nur zu gerne widmet. Im Dienste Ihrer Majestät. Und in unmittelbarer Nähe jedes kleinen und großen Fettnäpfchens. Es ist 16 Jahre her, dass der britische Komiker Rowan Atkinson die Figur des snobistisch-trotteligen Agenten Johnny English zum ersten Mal auf die Kinoleinwand zauberte. Auch in MAN LEBT NUR DREIMAL zeigt er wieder einmal, dass er die Kunst slapstickartiger Körperkomik beherrscht wie kein zweiter. Als Persiflage auf Agentenfilme funktioniert der Film unter der Regie von David Kerr dabei genauso gut wie auch als Komödie, die mit klugem Timing und hoher Gagdichte inszeniert wurde. Dass Johnny English als extrem altmodischer und eher analoger Mensch auf die Tücken und Gefahren der digitalen Welt trifft, ist sowohl ein kluger und hochaktueller Kniff des Drehbuchs als auch die beste Gelegenheit für viele komische Momente. Auch dem Darstellerensemble merkt man den großen Spaß in jeder Minute an, vor allem Emma Thompson als sich im Ausnahmezustand befindliche Regierungschefin und Ben Miller als stets loyaler und ausgleichend ruhiger Sidekick sind großartige Ergänzungen für die genau getimten Slapstickmomente von Atkinson. Ein bombastischer Score, ein elegantes Setting, exklusive Drehorte und die mit exzellentem Timing arbeitende Montage machen JOHNNY ENGLISH – MAN LEBT NUR DREIMAL zu einem ungemein unterhaltsamen Kinospaß.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm; Actionfilm
Regie:David Kerr
Darsteller:Olga Kurylenko; Emma Thompson; Rowan Atkinson; Jake Lacy; Charles Dance; Ben Miller; Miranda Hennessy; Adam James; u.a.
Drehbuch:William Davies
Kamera:Florian Hoffmeister
Schnitt:Tony Cranstoun; Mark Everson
Musik:Howard Goodall
Länge:89 Minuten
Kinostart:18.10.2018
Verleih:Universal
Produktion: Working Title Films, Perfect World Pictures; Studio Canal; Universal Pictures;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

In zweiten Fortsetzungen ist das Potential einer Geschichte oft ausgereizt und es gibt außer kommerziellen Erwägungen kaum Gründe, sie weiterzuerzählen. JOHNNY ENGLISH - MAN LEBT NUR DREIMAL ist da eine Ausnahme, denn hier wird die Geschichte vom tumben Agenten, den seine Ignoranz unbesiegbar macht, schlüssig und komisch weiter gedacht. Sieben Jahre nach dem letzten Teil ist Johnny English gealtert. Er wurde als Agent ausgemustert und arbeitet als Grundschullehrer in der englischen Provinz. Er ist daher auch ein durch und durch analoger Agent geblieben, wobei genau dieses Manko zu seiner Stärke wird, als bei einem Hackangriff auf den MI7 alle Agenten enttarnt werden. So kann Johnny English mit Pistole und Sportwagen noch einmal die Welt retten, und dabei steht ihm wacker sein Assistent Bough zur Seite. Es wurde offensichtlich viel Zeit und Arbeit in das Drehbuch gesteckt, und dies hat sich bezahlt gemacht. Der Film ist prall gefüllt mit komischen Wendungen, und Agentenfilme wie die James Bond Serie werden einfallsreich parodiert. So gibt es gleich zwei originelle Variationen von Autoverfolgungsjagden, bei denen es generell ja besonders schwer ist, noch einen neuen Dreh zu finden. Es gibt natürlich auch wieder eine Reihe von spektakulären Gadgets wie explodierende Wattestäbchen und einen Spezial Kletter-Anzug, die beide in den Händen von English zu spektakulär scheiternden Rohrkrepierern werden. Und passend zum Thema des Films ist der Gegenspieler des Agenten ein Technologiemagnat, dessen Waffe die Beherrschung der digitalen Netze ist. Die britische Premierministerin hält diesen jedoch nicht für das Problem, sondern die Lösung und natürlich ist diese Politikerin, die in allem absolut falsch liegt, in den Zeiten des Brexit auch eine satirische Karikatur. Emma Thompson spielt sie sehr komisch und mit den populistischen Gesten eines nur an seiner öffentlichen Wirkung interessierten Machtmenschen. Und Rowan Atkinson zeigt sich hier wieder als ein Meister der visuellen Komödie in der Tradition von Buster Keaton, Peter Sellers und Louis de Funés.