James Bond 007- Lizenz zum Töten

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Misst man, wie von der Verfahrensordnung gefordert, den Film an dem Anspruch, den er nach Stoff und Gattung stellt, kann er nur bedingt mit den anderen James-Bond-Filmen verglichen werden. Denn hier ist eine reale Thematik gegenüber den irrealen Überspritzungen mancher 007-Filme festzustellen, wird in der Zeichnung der Charaktere und der Handlung psychologische Glaubwürdigkeit als Chance verstanden, geraten die filmischen und pyrotechnischen Mittel bei aller Ansehnlichkeit der Effekte nicht nur zum Selbstzweck, ist das Geschehen durch nachvollziehbarer Motivationen wie nach der Logik der Handlung nicht von aller Wirklichkeit abgehoben.

So ist ein handfester, gewiss aktionsreicher, aber darin sich nicht verlierender Kriminalfilm entstanden, der Gegenwartsthemen wie Rauschgiftschmuggel, Korruption und Verbrechensbekämpfung auf internationaler Ebene nicht nur zum Vorwand nimmt, auch wenn er selbstverständlich dem Genre in seinen Handlungsmustern treu bleibt. Dies alles hebt den Film, auch wenn er manche brutalen Szenen enthält und persönliche Rache zum Gegenstand hat, über den reinen Aktionsfilm erheblich hinaus.