Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der stimmige Film bringt alles Wesentliche sofort auf den Punkt und mutet stellenweise als Gegenstück zu Kafkas Fragment „Von der Verteidigung eines Hofes“ an. Wenn der auf der Lichtung gelandete Soldat die ihn umgebenen Bäume bis zuletzt als gegnerische Armee wahrnimmt, die es gilt zu bezwingen, wird das ganze Geschehen zu einer ironische Parabel über die Sinnlosigkeit von Kriegen allgemein und hier speziell über das Machtgehabe und die Ignoranz jedweder „Eroberer“ fremder Gebiete oder anderer Planeten. Der stur seine Einsatzbefehle ausführende Soldat ist blind gegenüber allem, was ihn in Wirklichkeit umgibt. Sein Sprachkomputer übersetzt zwar Worte, gibt aber keinerlei Erklärungsmuster zum Handeln wieder. Als er schließlich, im festen Glauben gesiegt zu haben, abzieht, ist seine einzige Trophäe das Foto von ihm mit der Flagge und dem Baum (= Feind), das als Beleg an eine Pinnwand geheftet wird. Damit wird deutlich, wie relativ eine angenommene Wirklichkeit sein kann, was zu weiteren Assoziationen anregt.