Indien
Filminfos
Gattung: | Komödie; Spielfilm |
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Regie: | Paul Harather |
Darsteller: | Josef Hader; Alfred Dorfer; Maria Hofstätter |
Drehbuch: | Paul Harather; Josef Hader; Alfred Dorfer |
Kamera: | Hans Selikovsky |
Musik: | Ulrich Sinn |
Länge: | 90 Minuten |
Kinostart: | 20.06.1996 |
Verleih: | Sputnik Film |
Produktion: | Dor Film Produktionsgesellschaft m.b.H., Österreichisches Filminstitut/ORF, Wien |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Ein ungewöhnliches Duo redet und rauf sich durch den Film: Zwei Gaststättenprüfer, der eine ein biertrinkender und rülpsender, ebenso vulgärer wie korrupter Widerling, der andere ein penibel gekleideter Streber und intellektueller Hochstapler, mit einer unvereinbaren Charaktere nicht riechen können, ist vorhersehbar, dass sich zwischen ihnen in ununterbrochen philosophierenden Dialogen eine Männerfreundschaft entwickelt, ist ein nicht ungewöhnliches Muster dramatischer Gestaltung. Dass die Handlung jedoch unversehens umschlägt durch die Begegnung mit dem Tode, eröffnet ihr eine neue Dimension. Der anfängliche Flachgang des Philosophierens der beiden Protagonisten (Ich hab ja so die Theorie, dass das Essen sehr oft in Zusammenhang steht mit der betreffenden Landschaft.“) gewinnt eine melodramatische Tiefe in der anderes bedeutungslos werden lässt, lernen die beiden, einander anzunehmen.Dieser Film schönt nichts und lebt von seinem melancholischen Humor. Der grantelnde Wortwitz wird nicht um seiner selbst willen eingesetzt, sondern zur Charakterisierung der beiden Hauptfiguren, die so aufeinander eingespielt sind, dass der Film auf alle Nebenhandlungen verzichten kann. Beeindruckt hat auch die Überführung der kabarettistischen Theatervorlage in ein Road-Movie, das Landschaft nicht nur zeigt, sondern in ihrer nebeligen oder verregneten Kargheit zu einem dramatischen Element werden lässt. In der äußeren Form kabarettistisch heiter, verbirgt der Film nicht die dahinterliegenden Depressionen und Todessehnsüchte und zeigt auf diese gelungene Weise eine Möglichkeit, letzte Sinnfragen auch im Film zu behandeln. Anzumerken ist, dass der österreichische Dialekt möglicherweise das Verständnis bei einem deutschen Publikum erschweren könnte.