Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Mit außergewöhnlicher Intensität erzählt der Film vom Drama des Verlustes. Mit epischer Breite wird das Leben in einer Kleinstadt am Meer beschrieben. Hier verliert ein Ehepaar seinen Sohn erst an eine Frau, dann an den Tod. Die konfliktreichen Auseinandersetzungen mit dem Sohn und die Unfähigkeit, seinen Tod zu akzeptieren, werden in eindrucksvollen Szenen und kühnen Bildern umgesetzt. Schwarzblenden betonen die Erstarrung der Eltern in ihrer Trauer. Ruhige Schnittfolgen begleiten ihre Versuche, Normalität wieder herzustellen. Eine spartanisch eingesetzte Musik begleitet ihre Emotionen und erlaubt sich sogar viele Momente der Stille. Tom Wilkinson und Sissy Spacek geben dem Elternpaar eine unerhörte Präsenz. Aber auch die Nebenrollen sind hervorragend besetzt. Das Psychodrama konzentriert sich mit hoher Suggestivität auf die Darstellung des Verlustes, es läßt den Mord an dem Sohn im Off geschehen und es zeigt, daß auch Selbstjustiz keine Lösung bietet.